Moers Enni will Eintrittspreise erhöhen

Moers · Entgelt für Schwimmbäder und Eishalle soll steigen. Die CDU-Fraktion lehnt dies ab, ebenso wie eine Erhöhung der Sitzungsgelder für Mitglieder des Enni-Verwaltungsrats.

Eine geplante Erhöhung der Eintrittspreise für die Moerser Schwimmbäder und die Eishalle bringt die CDU-Fraktion auf die Palme. Nach den Planungen der Enni sollen Erwachsene im Solimare-Bad sowie im Enni-Sportpark beispielsweise künftig 4,80 statt bisher vier Euro zahlen (Kinder/Jugendliche 2,49 statt zwei Euro). Der Preis im Naturbad Bettenkamper Meer soll von zwei Euro auf 2,30 steigen. In der Eishalle werden statt bisher 3,50 Euro 4,20 Euro Eintritt fällig, der Eintritt für Minderjährige steigt von zwei auf 2,40 Euro. Auch die Preise für die Familienkarten sollen steigen.

"Genauso wie die Grundsteuererhöhung trifft auch diese Erhöhung wieder die normale Durchschnittsfamilie und die Mitte unserer Gesellschaft", teilte der Fraktionsvorsitzende Ingo Brohl mit. "Die Stadt und Service hat eigentlich genug Baustellen und verliert eh schon zunehmend an Akzeptanz in der Bevölkerung: Die Bürgerinnen und Bürger erwarten zu Recht eine andere, eine bessere Sauberkeit, die Kanalsanierung in der Innenstadt wurde erst groß angekündigt, dann aber zurückgestellt, das Friedhofskonzept hat noch viele Fragezeichen und die Finanzierung steht bei weitem noch nicht, der Bahnhof mit dem von der CDU als zu teuer abgelehnten Bahnhofsdurchstich bietet ein Trauerspiel und bei den Freizeiteinrichtungen Eishalle und Schwimmbäder schlägt der gleiche Vorstand vor, die Eintrittsgelder deutlich zu erhöhen."

Die Enni weist darauf hin, dass die Preise seit vielen Jahren stabil geblieben seien - mit Ausnahme des Bettenkamper Meers, wo 2012 eine Anpassung von 1,50 auf zwei Euro je Besucher erfolgt sei. Gleichzeitig seien Lohn- und Energiekosten gestiegen. Und: Die Enni rechnet vor, dass ihre Einrichtungen im Vergleich mit anderen in der Region preisgünstig blieben.

Die Erhöhung der Eintrittspreise soll 70.000 Euro zusätzlich in die Kasse bringen. Künftig möchte die Enni die Preise im Zwei-JahresRhythmus um 1,8 Prozent per anno anpassen.

Die CDU kritisiert, die höheren Preise schafften "neue Schwellen, warum Eltern eventuell nicht mit ihren Kindern Schwimmengehen können oder warum auch einige Familien es sich nicht leisten können, dass ihre Kinder mal Schlittschuhlaufengehen". Dagegen hat gestern Gabi Kaenders (Linke) erklärt, sie halte die Preisanpassungen für moderat und akzeptabel. Wichtig sei aus ihrer Sicht, dass die 50-prozentige Preisermäßigung für Moers-Pass-Inhaber bestehen bleibe.

Ingo Brohl hat sich auch gegen den Vorschlag gewandt, die Sitzungsgelder für Mitglieder des Enni-Verwaltungsrats von 100 Euro auf 150 Euro zu erhöhen. Im Gegensatz zur Enni Energie und Umwelt, die erfolgreich auf dem Markt agiere und Gewinne mache, müsse die Enni Stadt und Service erst ein erfolgreiches Unternehmen werden, kritisiert Brohl. "Dann kann man vielleicht auch über ein höheres Sitzungsgeld reden!" Dazu Gabi Kaenders: "Wie soll ein Unternehmen aber Gewinne machen, dem immer mehr Aufgaben aufgebürdet werden? Festivalhalle, Genossenschaft zum Betrieb derselben, Karnevalsumzug, marode Friedhöfe und Kanäle. Und dann soll diese Unternehmen auch noch einen guten Gewinn in die Stadtkasse ausschütten." Die Ratsfrau weiter: "Apropos: Gäbe es nur Sitzungsgelder in Gremien die Gewinne machen, dann hätte die Stadt Moers seit Jahren an die Ratsmitglieder nix mehr zahlen dürfen."

(pogo)
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