Energieversorger insolvent Enni übernimmt Ersatzversorgung der BEV-Kunden

Grafschaft · Die Ersatzversorgung ist gesetzlich geregelt. In Kamp-Lintfort springen die Stadtwerke ein.

 Stefan Krämer, Geschäftsführer der Enni Energie & Umwelt.

Stefan Krämer, Geschäftsführer der Enni Energie & Umwelt.

Foto: Enni/Jörg Parsick-Mathieu/Enni

Flexstrom, Teldafax, Caro Energy und nun die Bayerische Energieversorgung (BEV) – erneut ist ein Günstig-Energieanbieter in Schieflage geraten und hat Insolvenz angemeldet. Allein am Niederrhein könnten tausende Haushalte viel Geld verlieren. „Im Dunkeln oder Kalten wird aber niemand sitzen“, sagt Stefan Krämer, Geschäftsführer der Enni Energie & Umwelt. Sein Unternehmen wird um BEV-Energiekunden in Moers und Neukirchen-Vluyn kümmern, die zunächst in die gesetzlich geregelte Ersatzversorgung fallen. In Kamp-Lintfort übernehmen die Stadtwerke diese Aufgabe. Informationen erhalten Kunden dort unter der kostenlosen Rufnummer 0800 2842930 oder per E-Mail an info@swkl.de.

Fest steht: Die Pleitewelle im Markt für Stromendkunden reißt nicht ab. Die BEV hat laut Enni mit hohen Boni und Kampfpreisen in Vergleichsportalen stets oben rangiert. Den bundesweit rund 500.000 Kunden drohen nun herbe Verluste. Wer von der BEV noch einen Bonus versprochen bekommen hat, etwa einen sogenannten Treuebonus für eine zwölfmonatige Vertragslaufzeit, muss diese Ansprüche vermutlich genauso im Rahmen des Insolvenzverfahrens stellen wie Kunden, die wegen überhöhter Abschlagsforderungen zu viel bezahltes Geld zurückbekommen müssten. 

Für Stefan Krämer kommt das keineswegs überraschend kommen: „Der Wettbewerb ist brutal, hier kämpft die Branche mit harten und nicht immer sauberen Bandagen“, sagt der Geschäftsführer. Für die Enni seien derartige Geschäftsmodelle mit verlustbringenden Angeboten keine Option. 

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