Neukirchen-Vluyn Enni-Solarpark geht im August ans Netz

Neukirchen-Vluyn · Der Zeitplan war eng. Doch sind nach rund vier Wochen Bauzeit alle Solarmodule installiert. Bis zu 940 Haushalte werden künftig mit regenerativer Energie aus Neukirchen-Vluyn versorgt. Bald können die Bürger Einweihung feiern.

Vor vier Wochen war das Mühlenfeld noch ein unwegsames Gelände — bewachsen mit hohem Gras und dornigen Sträuchern. Heute ist davon kaum noch etwas zu sehen. Denn der eng gesetzte Zeitplan der Enni zur Errichtung des Solarparks in der Dong wird eingehalten. Die größten Baumaßnahmen sind bereits beendet. "Wir können ab Mitte August ans Netz gehen", sagt Dr. Kai Gerhard Steinbrich, Technischer Bereichsleiter der Enni. "Es werden nun noch die Wechselrichtern installiert, Kabel angeschlossen und der Zuweg zum Trafo gelegt."

Doch es war ein langer Weg bis zum heutigen Baufortschritt. Rund vier Jahre Planung waren nötig. Und noch bis vor sechs Wochen stand sogar die Genehmigung der Landesregierung für das Großprojekt aus. Kai Gerhard Steinbrich war sich aber damals sicher: "Die Genehmigung kommt."

24 Hektar (rund 33 Fußballfelder) groß ist das Gelände. Über 14 000 Solarmodule werden ab August jährlich über drei Millionen Kilowattstunden Strom produzieren — genug um 940 Einfamilienhäuser zu versorgen. Als Vergleich: Die Neubausiedlung Niederberg in Neukirchen-Vluyn könnte, nach Abschluss aller geplanten Wohnquartiere, gleich mehr als zweimal versorgt werden.

"Wir haben das Ziel, bis zum Jahr 2035 den Strombedarf von Moers und Neukirchen-Vluyn zu 40 Prozent aus eigenen regenerativen Energien abzudecken. Neben dem Biomasse-Heizkraftwerk im Technologiepark Eurotec ist der Solarpark ein weiterer großer Schritt dahin", sagt Kai Gerhard Steinbrich.

Heute freut sich der technische Bereichsleiter, dass die Bauarbeiten sogar zügiger voran gingen, als zunächst geplant. "An den ersten Tagen hat es geregnet, da ruhte die Baustelle. Doch dadurch, dass es danach fast drei Wochen trocken blieb, sind wir drei Tage früher fertig geworden."

In erster Linie galt es, den ökologischen Wert der ehemaligen Kiesbaggerei mit dem großen See in der Mitte zu erhalten. Besonders die Population der Amphibien musste sichergestellt sein. So wurden mehrere kilometerlange Fangzäune errichtet. Ein Artenschützer sammelte unter anderem Kreuzkröten noch vor Beginn des Baus ein. Nach der kompletten Fertigstellung werden sie wieder am vorherigen Ort ausgesetzt, damit sich die Amphibien wieder ansiedeln können. Beim Bau verzichtete die Enni darauf, die Grünfläche zu betonieren. Stattdessen wurden über 2000 Metallpfähle mit einer "Ramme" rund einen Meter tief in den Boden getrieben. Sie dienen als Halterungen der Solarzellen, die rund drei Meter in die Luft ragen.

Im September soll der Solarpark dann den Anwohnern und Interessierten vorgestellt werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort