Zwei Fälle in Moers „Enkel-Trick“ – Dreister Diebstahl im Krankenhaus

Moers · Gegenüber der Zimmernachbarin gab sich die Frau als Verwandte einer Patientin aus, die gerade zu einer Untersuchung im Haus unterwegs war.

 Die Polizei warnt vor einer neuen, dreisten Masche.

Die Polizei warnt vor einer neuen, dreisten Masche.

Foto: dpa/Silas Stein

Mit einer dreisten, neuen  Masche war am Dienstag eine Diebin im Krankenhaus Bethanien erfolgreich. Wie die Polizei mitteilt, betrat am Dienstagnachmittag eine Unbekannte gegen 15.15 Uhr ein Patientenzimmer. Gegenüber der Zimmernachbarin gab sich die Frau als Enkelin einer Patientin aus, die gerade zu einer Untersuchung im Haus unterwegs war. Die Unbekannte erklärte, der „Großmutter“ Geld bringen zu wollen und öffnete den Schrank. Danach verschwand sie. Als die Patientin wieder auf ihrem Zimmer war und von dem vermeintlichen Verwandtenbesuch hörte, stellte sie den Verlust ihres Portemonnaies und ihres Handys fest.

Und bei diesem Fall blieb es nicht. Kurze Zeit später stellte sich die Unbekannte einem Besucher als „Nichte“ einer Patientin vor und nahm das Portemonnaie an sich. Dieses Mal steckte sie wohl tatsächlich einen Geldschein in die Geldbörse der abwesenden Frau, weil der Zeuge sie beobachtete. Als er jedoch kurz wegschaute, drehte sich die Unbekannte zum Schrank. Auch diesmal stellte die Patientin anschließend den Verlust ihres Bargelds aus der Brieftasche fest.

In beiden Fällen geht die Polizei davon aus, dass es sich bei der Unbekannten um die gleiche Person handelt. Die Frau wird wie folgt beschrieben: etwa 25 bis 30 Jahre alt, circa 1,70 bis 1,75 Meter groß, schlanke Figur, europäisches Erscheinungsbild, schwarze Brille und schwarze Kleidung; die schwarzen Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden.

Dass Diebe auch vor Krankenhäusern nicht halt machen, sei bereits bekannt, sagt die Polizei. Bislang nutzten die Täter jedoch überwiegend die Gelegenheit, die Patienten während deren Abwesenheit zu bestehlen. Die „Enkel-Masche“ sei in diesem Zusammenhang neu. Die Polizei rät deshalb: Größere Geldbeträge, Schmuck, Scheckkarten oder andere Wertsachen nicht im Krankenhaus aufbewahren, sondern besser in die Obhut von Angehörigen oder guten Bekannten geben; Wertsachen wie Laptops, Tablets, Mobiltelefone immer wegschließen und den Schlüssel des Schließfaches mitnehmen oder Angehörigen oder dem Personal geben; fremde Personen in Patientenzimmern ansprechen, verdächtige Beobachtungen dem Pflegepersonal und jeden Diebstahl der Polizei melden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort