Serie Rheinische Post Und Volksbank Niederrhein Präsentieren Handwerk 4.0 Elektronik spürt Probleme im Auto auf

Moers · Der Beruf des Kfz-Mechanikers, der inzwischen Mechatroniker heißt, hat sich durch die technische Entwicklung in den vergangenen Jahren stark verändert. Neben dem traditionellen Werkzeug spielen Diagnosegeräte eine wichtige Rolle.

 Alexander Rombs mit einem Diagnosegerät, das den modernen Kfz-Mechatronikern hilft, Fehler in der Autotechnik präzise zu finden. Der Einsatz von Computertechnik und entsprechender Software in dem Handwerksberuf hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen.

Alexander Rombs mit einem Diagnosegerät, das den modernen Kfz-Mechatronikern hilft, Fehler in der Autotechnik präzise zu finden. Der Einsatz von Computertechnik und entsprechender Software in dem Handwerksberuf hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen.

Foto: Stefan Gilsbach

Neukirchen-Vluyn Vom Mechaniker zum Mechatroniker - der Wandel im Berufsbild des einstigen "Automechanikers" zeigt sich schon in der neuen Bezeichnung. Wer hätte vor einigen Jahrzehnten gedacht, dass Software im Auto einmal ein Reizwort für Dieselfahrer werden und sogar die Bundespolitik beschäftigen würde?

Alexander Rombs ist Geschäftsführer eines Kfz-Meisterbetriebs an der Inneboltstraße in Neukirchen-Vluyn. Der 43-Jährige hat diese Werkstatt hier vor viereinhalb Jahren aufgebaut, zuvor war er in Moers angesiedelt.

Sieben Mitarbeiter beschäftigt Rombs in seinem Betrieb, einen Lehrling mit eingeschlossen. Für diesen ist die Elektronik beim Erlernen seines Berufs schon eine alltägliche Tatsache. Sein Meister kennt es noch anders: "Früher war die Mechanik wichtiger als heute", meint er. "Aber jetzt haben sie im Auto jede Menge Steuergeräte, vom Licht bis hin zum Türöffner." Allerdings habe er schon auf der Meisterschule mit vergleichbaren Geräten gearbeitet, berichtet Rombs. Doch die Entwicklung der Technik geht weiter, und die Geräte von früher würden inzwischen nicht mehr dem neuesten Stand des Handwerks entsprechen.

Das heißt nicht, dass handfestes Werkzeug und robuste Arbeitskluft keine Rolle mehr spielen. Vieles in der Werkstatt ist noch so, wie man es kennt, einschließlich der Hebebühne. Doch wenn Rombs und seine Mitarbeiter feststellen wollen, warum ein Pkw plötzlich Malaisen hat, dann kommen moderne Diagnosegeräte zum Einsatz, die ein wenig aussehen wie ein Laptop.

Der Kfz-Meister schaltet eines der Geräte an, das die Werkstatt Anfang des Jahres neu angeschafft hat. "Darauf haben sie auch Bluetooth", sagt er. Die Ursachensuche per Technik hat unleugbare Vorzüge. Wenn die Motorlampe warnend leuchtet, dann könne das viel bedeuten. Mit der elektronischen Diagnose können die Fachleute in der Werkstatt der Ursache rascher auf den Grund kommen. "Wir können auf diese Weise viel gezielter arbeiten", lobt Alexander Rombs die Vorteile der Mechatronik.

Übrigens: Der junge Beruf des Kfz-Mechatronikers ist nicht einfach aus dem des ehemaligen Kfz-Mechanikers hervorgegangen, vielmehr ist in dieser seit 2003 gebräuchlichen Berufsbezeichnung auch der einstige Kfz-Elektriker mit eingeschlossen.

Die neuen Entwicklungen in der Automobilbranche bieten auch neue Herausforderungen an die Handwerker. So bietet die Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Niederrhein aktuell Schulungen für fachkundiges Arbeiten an Hybrid- und anderen Hochvolt-Systemen an - auch vom Wasserstofffahrzeug und von selbst fahrenden Autos ist bereits die Rede. Eines ist sicher: Neue technische Geräte und Systeme werden das Berufsbild des Kfz-Mechatronikers weiter enorm verändern.

(s-g)
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