Moers Einzelhändler lehnen Sperrung des Neuen Walls ab

Moers · Planungen der Stadt stießen in einer Diskussionsrunde des Handelsverbands Niederrhein auf Kritik.

Gegen eine Sperrung des neuen Walls haben sich Moerser Kaufleute ausgesprochen. Es dürfe zu keinen Beschränkungen des Individualverkehrs kommen, hieß es in einer Veranstaltung im Haus des Handels. Die Sperrung des Neuen Walls ohne eine zeitgleiche angemessene und neue Alternativroute sei mit den Kaufleuten nicht zu machen.

Auch den teilweisen Wegfall von Parkmöglichkeiten sahen die Kaufleute als geschäftsschädigend und in machen Fällen auch als existenzgefährdend an. Die von Gutachtern aufgestellten Thesen aus dem neuen Parkraumkonzept stießen auf Unverständnis. Wenn es im Gutachten heiße, dass zu "viele innerstädtische Parkplätze eine echte Verkehrswende verhindern" oder die Brötchentaste dem "Umweltverbund schädige", dann sehe man den tendenziösen und einseitigen Tenor des Parkraumkonzeptes, sagte ein Teilnehmer. Auch die Aussage, dass es jederzeit ausreichende freie citynahe Parkplätze in der Innenstadt gäbe, spiegele nicht die Realität und das Einkaufsverhalten der Kunden wider.

Der Handelsverband Niederrhein hatte zu der Informations- und Diskussionsrunde ausgewählte Repräsentanten der Kaufmannschaft eingeladen, darunter Vertreter aus den Quartieren Neustraße, Steinstraße, Altstadt, Wallzentrum und Homberger Straße. Der Technische Beigeordnete der Stadt, Thorsten Kamp, informierte die Kaufleute über aktuelle Planungen. Themen waren unter anderem die Wallanlagen, das ehemalige Horten-Gelände, die Umgestaltung des Königlichen Hofs und das Parkraumkonzept Innenstadt.

Die Politik hat die Verwaltung beauftragt, die notwendigen Planungsschritte einzuleiten und umzusetzen beziehungsweise Vorschläge zur Anpassung der Parkgebührenordnung und zur Optimierung des Parkleitsystems zu erarbeiten. Hinter diesen Aufträgen stünden, so Wilhelm Bommann, Hauptgeschäftsführer des Handelsvernades, zum Beispiel die Sperrung des Neuen Walls für den Individualverkehr, die Verlegung des Busbahnhofes auf den Neuen Wall, der teilweise Wegfall der Brötchentaste sowie - was besonders hervorgehoben wurde - der mögliche Wegfall von Parkmöglichkeiten in der City.

Die Kaufmannschaft begrüße Investitionen im öffentlichen und privaten Raum, sagte Bommann, der auf die Verbesserungen im Zusammenhang mit der Wall- und Grabenanlage oder die Bauvorhaben am ehemaligen Hortengelände zielte. Die einhellige Meinung der Kaufleute: "Was die Innenstadt stärkt, wird von uns begrüßt." Man werde den Dialog fortsetzen, sich in die Diskussionen zur Innenstadtentwicklung einbringen, aber auch auf Fehlentwicklungen achten.

(RP)
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