Kamp-Lintfort Eine Leiterin für alle katholischen Kitas

Kamp-Lintfort · Susanne Hausmann begleitet den Wandel der Kindergärten in der katholischen St.-Josef-Gemeinde. Sie übernimmt zentral bürokratische Aufgaben, die durch das Kinderbildungsgesetz entstanden sind.

 Susanne Hausmann ist Erzieherin durch und durch. In der katholischen Kirchengemeinde hat sie die Verbundleitung aller Kitas übernommen.

Susanne Hausmann ist Erzieherin durch und durch. In der katholischen Kirchengemeinde hat sie die Verbundleitung aller Kitas übernommen.

Foto: Kress

Susanne Hausmann ist Erzieherin durch und durch. Nach einer Ausbildung an der Liebfrauenschule in Geldern absolvierte sie 1980 ihr Anerkennungsjahr im Kindergarten von St. Marien, der an der Ecke von Vinn- und Kattenstraße in der Kolonie liegt. 1989 wurde sie Leiterin des katholischen Kindergartens an der Rundstraße im Gestfeld. "Es war die Zeit, als die Nachmittagsbetreuung begann", berichtet sie. Mit dieser Änderung begann der Wandel der Kindergärten zu Kindertageseinrichtungen. Diesen Wandel begleitet sie seitdem. So hat sie Anfang Januar hauptberuflich die Verbundleitung der Kindertageseinrichtungen der Kirchengemeinde St. Josef übernommen, nachdem sie zuvor Kindergartenleiterin und nebenberuflich Vorsitzende der Leitungskonferenz der fünf katholischen Kindergärten in Kamp-Lintfort gewesen war. "Wenn die Gesellschaft sich ändert, muss die Politik das aufnehmen und Strukturen verändern", sagt Susanne Hausmann mit Blick auf die Kindergärten. "Das ist mit dem Kinderbildungsgesetz (Kibiz) geschehen." Drei große Entwicklungen macht die Kamp-Lintforterin aus. Zum einen habe die Nachmittagsbetreuung zugenommen, was vor einem Vierteljahrhundert begonnen habe. Zum zweiten habe sich die Integration von Behinderten entwickelt. "In der Kleinen Oase gab es schon 1998 die erste integrative Gruppe", berichtet sie. "Mittlerweile sind es drei. Es gibt autistische Kinder, Kinder mit Down-Syndrom oder mit Hörbehinderung." Der dritte Trend, der in der Mitte des letzten Jahrzehnts begonnen habe, sei, dass Kinder nicht mehr mit drei Jahren in den Kindergarten kämen, sondern früher.

"Bei der Anmeldung sind 90 Prozent zweijährig", erzählt die 51-jährige, die ihr Büro in der KOT Gestfeld hat und für Gespräche häufig vor Ort in den Kindergärten ist. Vor allem für die zweijährigen Kinder wurden in den vergangen Jahren und werden zurzeit die Kindergärten umgebaut. Zudem bildeten sich die Erzieherinnen weiter. Gleichzeitig sind mit dem Kinderbildungsgesetz, das im Sommer 2008 in Kraft trat und dessen Schwerpunkt der Ausbau der Unter-3-Betreuung ist, die Anforderungen an die Leitung eines Kindergartens gestiegen. "Platzbelegung berechnen, Investitionsmittel beantragen oder Erlasse lesen", listet die Verbundleiterin einige ihrer bürokratischen Aufgaben auf, die kaum noch etwas mit den ursprünglichen Aufgaben einer Erzieherin zu tun haben. Da diese bürokratischen Aufgaben zukünftig zunehmen werden, entschied sich die katholische Kirchengemeinde, Susanne Hausmann zum 1. Januar zur Verbundleiterin zu machen, die damit die Leiterinnen der Kindergärten entlastet. Dazu übernimmt sie weitere Aufgaben. Sie sagt: "Das sind zum Beispiel die konzeptionelle Weiterentwicklung pädagogischer Angebote, die Personalentwicklung und die Budgetplanung."

(got)
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