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Rheurdt Eine junge Frau geht in Rheurdt durchs Feuer

Rheurdt · Die Alarm-Sirenen auf den Dächern der Gemeinde heulen auf. Ein klares Zeichen für die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr Rheurdt, dass ein Einsatz unmittelbar bevorsteht. Jetzt muss alles sehr schnell gehen. Jede Sekunde kann zählen. Binnen weniger Minuten müssen sie einsatzbereit sein und zum Ort des Geschehens ausrücken. Ein harter Job. Eine Arbeit für eisenharte Kerle. So war es jedenfalls früher. Längst löschen Frauen genauso gut Brände wie Männer.

Anika Floren ist die erste Frau im aktiven Dienst in der über 100-jährigen Geschichte der freiwilligen Feuerwehr Rheurdt. Anika ist 18 Jahre alt und geht noch zur Schule. Im nächsten macht sie am Julius-Stursberg-Gymnasium in Neukirchen-Vluyn ihr Abitur. Schon seit acht Jahren macht die Schülerin Dienst. „Mit zehn Jahren habe ich in der Jugendfeuerwehr angefangen“, erinnert sie sich.

Feuerwehrfamilie

Die Leidenschaft für die Feuerwehr hat sie wohl von ihrem Vater geerbt, der selbst bei der freiwilligen Feuerwehr als Löschzugführer aktiv war. Auch ihre zwei jüngeren Brüder sind schon vom Feuerwehrfieber infiziert. „Wir sind schon eine wahre Feuerwehrfamilie“, sagt Anika. Am 18. Januar wechselt sie dann offiziell von der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst. „Da wird dann auch der Bürgermeister zugegen sein. Ein Handschlag besiegelt dann offiziell den Übertritt“, freut sich die 18-Jährige schon jetzt auf die Zeremonie. Ihre männlichen Kollegen haben indes kein Problem mit einer Frau in ihren Reihen. „Da wird kein Unterschied gemacht. Anika ist eine von uns“, sagt Jugendwart Johannes Kibben.

Anika möchte auch künftig der Feuerwehr erhalten bleiben. „Ich möchte später fest in einer Berufsfeuerwehr arbeiten“, sagt sie. „Für mich gibt es nichts Wichtigeres als Menschenleben zu retten. Dafür nehme ich jede Gefahr in Kauf“, erklärt die Feuerwehr-Lady. Nach dem Abitur will sie aber erst einmal Brand- und Explosionsschutz studieren. Ihr größter Traum ist es, für die Feuerwehr in Hamburg zu arbeiten. Wenn sie irgendwann einmal wegzieht, braucht sich die freiwillige Feuerwehr dort keine Sorgen über weiblichen Nachwuchs zu machen. In der Jugendfeuerwehr gibt es noch zwei weitere Mädels.

(RP)
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