Kamp-Lintfort Eine Herzenssache

Kamp-Lintfort · Neue Wege gehen die Kardiologen des Kamp-Lintforter St.-Bernhard-Hospitals bei der Herzschrittmacher-Behandlung. Sie kooperieren mit zwei renommierten Wuppertaler Herzchirurgen.

„Wir haben im Bereich der Diagnostik und Therapie von Herzerkrankungen ein hohes Qualitätsniveau erreicht“, berichtet Chefarzt Dr. Wilhelm Kirschke. „Jährlich führen wir rund 1500 Herzkatheteruntersuchungen durch.“ Darum war es für den Klinikleiter nahe liegend, sich für den Bereich der Herzschrittmacher-Behandlung geeignete Partner zu suchen. Gefunden hat er sie mit den Wuppertaler Herzchirurgen Dr. Michael Knapp und Roland Bugenhagen. Beide Fachärzte führen ambulant und stationär in kooperierenden Krankenhäusern herzchirurgische Eingriffe durch.

Ein Chip unter der Haut

Diagnose und Notwendigkeits-Entscheidung für den Einsatz eines Herzschrittmachers erfolgen durch die Kardiologen des St. Bernhard-Hospitals. Auch die korrekte Einstellung und Nachsorge des Schrittmachers liegt in ihren Händen. Die Herzchirurgen verantworten den operativen Teil, also den Einbau, Implantation genannt, des Herzschrittmachers. Diese Vorgehensweise bedeutet für die Patienten höchstmögliche Sicherheit bei der Operation. „Für die externe Qualitätssicherung erfassen wir die Daten und Ergebnisse der Herzschrittmacher-Eingriffe“, berichtet Wilhelm Kirschke. „Sie spiegeln das sehr gute Qualitätsniveau wider.“ Aber: „Keine Herzrhythmus-Erkrankung ist wie die nächste“, berichtet Wilhelm Kirschke. Darum reicht die Palette der Herzschrittmacher von Ein- und Zweikammersystemen über Defibrillatoren bis hin zu den modernen Eventrecordern. Diese Technik der neuesten Generation besteht lediglich aus einem kleinen Chip, der unter die Haut gepflanzt wird. Er dient ausschließlich dazu, Herzrhythmus-Störungen festzuhalten. Sie werden dann durch Entfernungsmessung, Telemetrie genannt, vom Arzt ausgelesen und können Rhythmus-Störungen über viele Monate dauerhaft erfassen. „Die Belastung einer Herzerkrankung ist für den Patienten hoch“, weiß der Chefarzt. „Um die Risiken des Eingriffs zu verringern, wird oft mit Lokalanästhesie operiert.“ Abhängig von der Art des Eingriffs und der Grunderkrankung können die Schrittmacher auch ambulant implantiert werden. Nachbehandlung und Betreuung nach dem Eingriff finden meist auf der normalen Pflegestation des Bernhard-Hospitals statt.

(RP)
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