Moers Einbruchszahlen auf Rekord-Hoch

Moers · Im ersten Halbjahr 2013 stellte die Polizei zehn Prozent mehr Einbrüche fest, als im selben Zeitraum 2012. Zur Prävention startet die Kreispolizei nun die Aktion "Riegel vor! Sicher ist sicherer" in Moers.

 Die Kreispolizei informierte am Montag beispielsweise darüber, mit welchen Schlössern Fenster und Türen sicherer gestaltet werden können.

Die Kreispolizei informierte am Montag beispielsweise darüber, mit welchen Schlössern Fenster und Türen sicherer gestaltet werden können.

Foto: kdi

Die Zahl der Haus- und Wohnungseinbrüche im Kreis Wesel liegt in diesem Jahr auf einem traurigen Rekordkurs. Im ersten Halbjahr wurden bereits 727 Einbrüche registriert, wobei auch die, die im letzten Augenblick verhindert wurden, mitgezählt werden. Insgesamt stellte die Polizei 66 Einbrüche mehr fest, als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres 2012 (insgesamt 1212 Einbrüche). Deswegen handelt nun die Polizei. "Wir haben eine Ermittlungskommission zum Wohnungseinbruch eingerichtet", sagt Heidi Fahrenholz, Leiterin der Direktion Kriminalität der Kreispolizei Wesel. Außerdem beteiligt sich die Kreispolizei an der landesweiten Aktionswoche "Riegel vor! Sicher ist sicherer". Am Montag war Auftakt dieser Aktionswoche im Foyer des Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrums.

Landrat und Leiter der Kreispolizeibehörde Ansgar Müller, der Moerser Bürgermeister Norbert Ballhaus sowie Heidi Fahrenholz unterstrichen in ihren Begrüßungsreden, wie wichtig es gerade in der dunklen Jahreszeit sei, rechtzeitig die Polizei einzuschalten um Langfingern das Leben schwer zu machen. "Oftmals müssen die Kriminalbeamten bei ihren Ermittlungen nach Wohnungseinbrüchen feststellen, dass es den Einbrechern zu leicht gemacht wurde, in die betroffenen Objekt zu gelangen." Oft seien Fenster und Türen nicht richtig verschlossen und Sicherungseinrichtungen nicht vorhanden. "Auf der anderen Seite werden die Einbrecher immer professioneller, sind oft in Banden organisiert," sagt Fahrenholz.

In der Aktionswoche können sich Besucher bei der Mobilen Beratungsstelle der Polizei informieren, wie sie sich bei einem Einbruch zu verhalten haben. "Viele warten zu lange, bis sie die Polizei über 110 anrufen", sagt Norbert Hohmann, Leiter der Moerser Polizeiwache. "Dabei erhöht jede Minute, die die Polizisten früher am Tatort eintrifft, die Chance, die Täter zu fassen."

Deswegen warb die Polizei zur Eröffnung der Aktionswoche in Moers mit einem Plakat, angebracht auf einem VW-Bus, früher die Polizei zu alarmieren. Außerdem konnten sich am ersten Tag die Besucher mit Handwerkern aus dem Netzwerk "Sicher Zuhause" unterhalten, durch welche Schlösser und Alarmanlagen sie ihre Fenster und Türen sicherer gestalten können. Denn vor allem über Kellertüren und -fenster sowie Gartentüren brechen Langfinger ein. Dabei hat ein Einbruch nicht selten Folgen, die weit über den materiellen Verlust hinausgehen. "Es gibt Menschen, die sind traumatisiert, weil jemand in ihren Lebensbereich eingedrungen ist", sagt Theodor Jürgens, Mitarbeiter des Opferverbandes Weißer Ring in Wesel. "Ihr seelisches Gefühl kann aus dem Gleichgewicht geraten, so dass sie in eine psychologische Behandlung gehen."

(RP)
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