Moers Ein Jeki-Befürworter

Moers · Die ersten 100 Tage im Amt hat er erfolgreich absolviert: Dr. Shadi Duqmaq, den die Moerser Musikschule zum 1. September als neuen Teamleiter für die Abteilung Tasteninstrumente/Gesang begrüßte.

Shadi Awad Duqmaq, 1975 in Amman geboren, absolvierte nach der Sekundarschule zunächst ein Studium an der Landwirtschaftsfakultät der Jordanischen Universität, das er nach einem Jahr abbrach, um Musik zu studieren. Während des Studiums arbeitete er als Musiklehrer in einem Kindergarten und als Klavierlehrer an einer Privatmusikschule, nach dem Examen als Keyboarder und Arrangeur bei der jordanischen Rundfunkband, danach als Musiklehrer an einer Grundschule.

Musikalisierung der Kinder

2001 kam Shadi Duqmaq nach Deutschland, wo er Instrumentalpädagogik an der Musikhochschule Detmold, Abteilung Dortmund, und später an der Robert-Schumann Hochschule Düsseldorf studierte. 2006 begann er ein Promotionsstudium im Fach Musikpädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, das er im Oktober 2009 mit einer Dissertation über das Thema "Musikpädagogische Arbeit mit ADHS-Kindern im Grundschulalter unter Einbeziehung musiktherapeutischer Ansätze" abgeschlossen hat. Heute ist Dr. Awad Duqmaq an mehreren Musikschulen und in verschiedenen Bereichen tätig. Nach Moers kam er eher zufällig über eine Stellenanzeige in der Neuen Musikzeitung.

Bei seiner Arbeit ist Shadi Duqmaq "eine allgemeine und umfassende Musikalisierung der Kinder besonders wichtig". Zwar beansprucht die Arbeit am und mit dem Instrument den größten Teil seines Unterrichts, jedoch versucht er, andere musikalische Tätigkeiten wie das Spiel nach Gehör oder an Hand von Akkordsymbolen, rhythmische Bewegungsübungen und eine Schulung der inneren Tonvorstellung nach dem musikpädagogischen Konzept des amerikanischen Musikpädagogen Edwin Gordon einzubeziehen.

Jeki ist genial

"Im Grundstufenbereich", erklärt er, "kommen dazu andere musikalische Tätigkeiten wie die Verknüpfung von Musik mit bildnerischer Darstellung oder die szenisch-musikalische Darstellung von Musik". Wie er die Schwerpunkte legt, ist abhängig von der Dauer und der Form des Unterrichts. Dabei liegt Duqmaq das Jeki-Projekt, das "Jedem Kind ein Instrument" bieten will, besonders am Herzen: "Jeki ist genial, aber nicht einfach! Mit Jeki haben viele Schüler die Möglichkeit erhalten, ein Instrument zu lernen, denen das bis dahin aus verschiedenen Gründen vorenthalten war. Umso dringender müssen die Rahmenbedingungen geändert werden, damit alle Beteiligten zufrieden sind."

Sorgen um seine Zukunft als Klavier- und Keyboardlehrer macht Shadi Duqmaq sich nicht. "Ich glaube, beide Instrumente werden die Musikszene weiterhin dominieren", erklärt er optimistisch. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Klavier aussterben würde, und die Popmusik ist ohne Keyboard unvorstellbar. Das eine Instrument kann das andere nicht ablösen, beide wird man weiterhin spielen."

(RP)
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