Moers Ein halbes Jahrhundert junge Musik

Moers · Die Moerser Musikschule feiert 2018 den 50. Geburtstag. Das Jubiläumsjahr soll groß gefeiert werden. Lehrer und Schüler wollen die Musik in die Stadt hineintragen. Die Moerser sollen sich an einem Kreativwettbewerb beteiligen.

 Alexander (7, links)) und Anton (6) erlernen das Gitarrespielen an der Moerser Musikschule.

Alexander (7, links)) und Anton (6) erlernen das Gitarrespielen an der Moerser Musikschule.

Foto: Klaus Dieker

"Alle elf Minuten verliebt sich ein Mensch in die Musik - wir schon seit 50 Jahren." Zugegeben, das Motto, das sich die Musikschule fürs Jubiläumsjahr gegeben hat, ist die Abwandlung eines Werbeslogans. Für Leiter Georg Kresimon sowie das Kollegium aber passend für ein solch großes Ereignis: Die städtische Einrichtung feiert 2018 den 50. Geburtstag, und die Moerser sind eingeladen mitzufeiern. Zum Beispiel bei einem offenen interdisziplinären Kreativwettbewerb.

Am 1. Oktober 1968 übernahm die Stadt Moers die Trägerschaft für die Musikschule. Sie ging hervor aus der privaten Musikschule von Walter Trienes. Georg Kresimon ist der vierte Leiter. Seine Vorgänger waren Walter Trienes, Norbert Thomas und Hermann Heinemann. Das Kollegium brütet schon seit einigen Monaten über das Programm zum Jubiläumsjahr. Fünf verschieden große Projekte stehen inzwischen. "Wir möchten die Musikschule für alle öffnen. Und so ist die Idee entstanden, einen Kreativwettbewerb auszuschreiben", berichtet Ralf auf der Heiden, Abteilungsleiter Zupf- und Streichinstrumente.

Beiträge aus allen Kunstsparten sind willkommen, ob Audio, Text, Performance, Tanz, Malerei oder Bildhauerei. "Die Beiträge müssen nur einen Bezug zur Musik haben. Es sollen vor allem Kreativität, Originalität und Präsentation bei der Bewertung im Vordergrund stehen. Es können Einzelpersonen ebenso teilnehmen wie Gruppen und Klassen. Anmeldeschluss ist der 9. April. Eine Jury wird die besten Beiträge im Rahmen einer öffentlichen Präsentation am 16. Juni küren. Die Gewinner dürfen sich auf Preisgelder freuen. Die Beiträge werden im Laufe des Jahres im Rahmen einer Veranstaltung der Musikschule präsentiert. Doch damit nicht genug. Anlässlich des Jubiläums ist vom 14. bis zum 17. Mai sowie am 8. Juni eine Mottowoche geplant.

"Jedes Konzert wird dann unter einem anderen Motto stehen", berichtet Florian Besten, Abteilungsleiter Tasten und Gesang. Es wird Konzerte rund um die Zahl Fünf geben, für Familienbanden, für Globetrotter und Kosmopoliten, für Naturliebhaber und auch für Nachtschwärmer geben. Damit setzt die Musikschule, die heute 60 Lehrkräften beschäftigt und 2500 Musikschüler (einschließlich Jekids) betreut, auf ihre Vielfarbigkeit und ihren Facettenreichtum. "Unter unseren Schülern befinden sich beispielsweise Familien, die zusammen auftreten können. Es besuchen uns aber auch Menschen aus anderen Regionen und Kulturkreisen", betont Georg Kresimon. Das Musikschulfest soll 2018 ein wenig anders gefeiert werden als in den Vorjahren. "Wir möchten das ganze Spektrum, das unsere Schule ausmacht, präsentieren", sagt Ulrike Schweinfurth, stellvertretende Leiterin. "Deshalb werden wir am 30. Juni in die Stadt ausschwärmen und Konzerte am Schloss, am Peschkenhaus und in der Fußgängerzone geben." Höhepunkt soll am Schloss sein. Dort will die Moerser Musikschule all ihre Jekids-Klassen zusammenbringen. Sie sollen kleine Geschichten präsentieren. "Das wird eine große Nummer: Wir rechnen mit bis zu 700 Kindern, die ihre Familien mitbringen werden", so die Lehrer.

Überhaupt will die Musikschule das ganze Jahr über die Stadt zur Bühne machen. Geplant sind Auftritte in Geschäften, Kneipen, Kirchen sowie Restaurants. Der 50. Geburtstag soll im Gründungsmonat der Musikschule, am 6. Oktober, gefeiert werden - und zwar in der Eventhalle am Solimare.

"Wir planen für diesen Tag ein großes Mitmach- und Mitspielkonzert", sagt der Leiter der Musikschule. "Wer ein Instrument spielt, darf es gerne mitbringen. Die Noten werden wir im Vorfeld ins Internet einstellen." Geplant sind außerdem kleine Videos, in denen die Lehrer zeigen, wie die einzelnen Stücke zu spielen sind.

Auch eine große Festschrift ist in Planung. "Wir möchten gerne unsere Geschichte in Geschichten erzählen", betont Ulrike Schweinfurth. Die Idee: Ehemalige und Aktive erinnern sich an ihre Zeit an der Musikschule.

"Es ist also eine wachsende Festschrift, wir wollen die Geschichten jetzt erfragen. Hoffentlich beteiligen sich viele."

(RP)
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