Die stillen Helfer Ehrenamt hält die Gesellschaft zusammen

Moers · Guido Lohmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Niederrhein, wirbt für den Einsatz in Vereinen und Verbänden.

 Guido Lohmann und Beate Achilles im Awo-Second-Hand-Laden "Stoffwechsel" in Moers. So wie hier hilft die Volksbank vielen Initiativen am Niederrhein.

Guido Lohmann und Beate Achilles im Awo-Second-Hand-Laden "Stoffwechsel" in Moers. So wie hier hilft die Volksbank vielen Initiativen am Niederrhein.

Foto: Dieker

Es gibt sie in jedem Verein: Die unermüdlichen Helfer, die einfach ihre Arbeit tun und dadurch dafür sorgen, dass es rund läuft. Von Dank und Anerkennung wollen sie oft nichts wissen, das sei doch selbstverständlich und man mache es gern, heißt es dann. Doch wie man einen guten Vorstand braucht, damit eine Gemeinschaft funktioniert, geht es auch ohne dieses Engagement nicht. Die Rheinische Post möchte deshalb in den nächsten Wochen das Augenmerk auf die vielen stillen Helfer richten und einige von ihnen vorstellen. Über die Idee, die hinter dieser Serie steckt, sprachen wir mit Guido Lohmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Niederrhein.

Gemeinsam mit der Rheinischen Post stellen Sie in den nächsten Wochen die stillen Helfer vor, Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren und ohne die ein Vereinsleben oft nicht möglich wäre. Welche Bedeutung messen Sie dem Thema Ehrenamt heutzutage zu?

Guido Lohmann Ohne ehrenamtliches Engagement würde unsere Gesellschaft auch und gerade angesichts leerer kommunaler und staatlicher Kassen zunehmend vereinsamen und mehr und mehr ausfransen. Gerade für sozial benachteiligte Mitglieder unserer Gesellschaft besteht oftmals nur durch das ehrenamtliche Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit der Integration und Einbindung in die öffentliche Gemeinschaft.

Gibt es angesichts der genossenschaftlichen Struktur Ihrer Bank eine besondere Verbindung zum Thema Ehrenamt?

Lohmann Die Volksbank Niederrhein handelt vom Auszubildenden bis zum Vorstandsvorsitzenden aus fester innerer Überzeugung im Sinne der genossenschaftlichen Werte Selbstverantwortung und Selbstverwaltung. Genau auf dieser Basis agieren auch die vielen tausend ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger in unserer Region am linken Niederrhein. Dieses gemeinsame Selbstverständnis ist ein nachdrückliches Bindeglied zwischen ehrenamtlich engagierten Menschen und der Volksbank Niederrhein.

Sie unterstützen auf vielfältige Weise ehrenamtlichen Einsatz in der Region. Können Sie uns einen kleinen Überblick über geben?

Lohmann Das ist gar nicht so einfach, da unsere Unterstützung weit verzweigt ist. Die Unterstützung ehrenamtlichen Engagements für Kinder und Jugendliche sowie für sozial benachteiligte Bürgerinnen und Bürger nimmt aber sicher den prozentual größten Umfang ein. Einen weiteren Schwerpunkt setzen wir im Breitensport sowie bei der regionalen Brauchtumspflege.

Viele Ihrer Mitarbeiter engagieren sich in Vereinen und Institutionen. Unterstützen und fördern Sie solches Engagement?

Lohmann Das ist absolut richtig. Nahezu alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volksbank Niederrhein setzen sich in ihrer Freizeit in vielfältiger Weise ehrenamtlich ein. Wir begrüßen und unterstützen dies sehr. So haben wir gerade erst Mitarbeiter für einen freiwilligen Hochwassereinsatz in den östlichen Krisengebieten freigestellt.

Ist ehrenamtlicher Einsatz für Sie ein Kriterium bei der Auswahl von Bewerbern — etwa für eine Lehrstelle?

Lohmann Mir persönlich zeigen Menschen, die bereits in sehr jungen Jahren bereit sind, Verantwortung in Gestalt eines ehrenamtlichen Engagements zu übernehmen, dass Sie von ihrer inneren Einstellung gut zu unserer Bank passen. Denn unsere genossenschaftlichen Werte kann nur derjenige überzeugend verkörpern, der sie auch in seinem Inneren lebt und fühlt.

Sie sehen und erleben viel in unserer Region. Was hat Sie zuletzt besonders beeindruckt?

LOhmann Ich sehe es als persönliches Privileg an, dass ich in meinem Amt die Möglichkeit habe, sehr viel mit ehrenamtlich tätigen Menschen zusammenkommen zu dürfen. Dabei beeindrucken mich immer wieder besonders die Menschen, die eher still im Hintergrund agieren, aber umso wertvoller und wichtiger für das Ganze sind. Das vielfältige ehrenamtliche Engagement für Kinder und Menschen mit Behinderungen bewegt mich emotional häufig am stärksten.

DAS INTERVIEW FÜHRTE DIRK MÖWIUS.

(RP/rl)
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