Moers Edeka baut neue Verwaltung in Utfort

Moers · Nicht nur ein neues E-Center, sondern die neue Hauptverwaltung und ein Schulungszentrum sollen auf einem Grundstück an der Rheinberger Straße entstehen. Das bisherige Lager soll bis auf weiteres erhalten bleiben.

 An der Rheinbergerstraße gegenüber der Kampstraße und der Jockenstraße ist der Edeka-Neubau geplant.

An der Rheinbergerstraße gegenüber der Kampstraße und der Jockenstraße ist der Edeka-Neubau geplant.

Foto: Arnulf Stoffel

Dass Edeka Rhein-Ruhr an der Rheinberger Straße in Utfort ein großes E-Center bauen wollte, war bereits bekannt. Doch die Marktkette hat für diesen Standort noch weit größere Pläne: Dort soll die neue Hauptverwaltung entstehen, zudem ist ein Schulungszentrum geplant. Stephan Steves, Geschäftsführer der Edeka Rhein-Ruhr, bestätigt entsprechende Berichte. Bislang befindet sich der Hauptsitz an der Chemnitzer Straße in Moers. Der dortige Lagerstandort werde "bis auf weiteres" erhalten bleiben, sagte Steves auf RP-Anfrage.

Bereits vor drei Jahren hatte das Unternehmen angekündigt, am neuen Standort längs der Rheinberger Straße einen Frischemarkt mit nicht weniger als 4000 Quadratmetern Verkaufsfläche zu errichten, außerdem war in dem Konzept von einem Getränkemarkt und einem Baumarkt die Rede. Die Politik stand den Plänen grundsätzlich positiv gegenüber, doch es gab auch Stimmen, die negative Auswirkungen auf die örtliche Lebensmittelversorgung befürchteten.

Um diese Bedenken zu zerstreuen, hatte das Unternehmen den Bestand des Marktes am Rheinkamper Ring garantiert. Doch kritische Stimmen kamen auch vom Einzelhandelsverband Moers. Dessen Geschäftsführer Wilhelm Bommann erinnerte an ein Einzelhandelsgutachten, nach dem für einen Markt dieser Größe in Moers eigentlich kein Platz sein solle.

Noch im Mai 2015 hatten sich Fraktionsvertreter im Stadtentwicklungsausschuss skeptisch zu dem vorgesehenen Mustermarkt geäußert. Da mittlerweile ein "Netto" in Utfort eröffnet hatte, schien die örtliche Versorgung mit Lebensmitteln gedeckt zu sein. "Die Nahversorgung ist in Utfort eigentlich gesichert", erklärte Gabriele Kaenders von den Linken. Der Grünen-Politiker Christopher Schmidtke meinte: "Die Ansiedlung eines Baumarktes an diesem Standort ist politisch überhaupt nicht gewünscht."

Bei der Stadtverwaltung dürfte vor allem das Argument der Arbeitsplätze ziehen. Angeblich sollen durch den neuen Verwaltungs- und Verkaufskomplex rund tausend neue Stellen entstehen. Auch ist die Rede von zusätzlichen Räumlichkeiten für Dienstleistungsunternehmen. Bereits in der kommenden Woche sollen die Unterlagen für das Großprojekt an die Politik gehen, für den April ist eine Bürgerversammlung angedacht. Laut Medienberichten soll das Gesamtprojekt im Jahr 2018 fertiggestellt sein

Die Edeka Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr mbH ist eine von sieben Regionalgesellschaften des Marktverbundes, die das Großhandelsgeschäft steuern. Die deutsche Zentrale des Edeka-Verbundes befindet sich in Hamburg.

(s-g)
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