Moers Durch Wutausbruch zum Fernsehstar

Moers · Detlef Steves ist regelmäßig bei Vox im TV zusehen. Seine ruppige Art findet weltweit Fans.

Der Moerser Gastronom Detlef Steves hat das derzeit bekannteste Moerser Fernsehgesicht. Seit 2009 flimmert "Deffi", wie ihn alle nennen, regelmäßig beim Privatsender Vox in den verschiedensten Formaten über die Mattscheibe. Ob als Kultgärtner bei "Ab ins Beet", als Deffi durch seine verbalen Eskalationen zum ersten Mal auffällig wurde oder bei "Die Superchefs", als der TV-Sender den Umzug seiner Gastronomie vom Bahnhof in die Moerser Altstadt dokumentierte.

Doch trotz der medialen Unterstützung läuft das Restaurant am Hanns-Dieter-Hüsch-Platz nicht von allein. "Das Restaurant läuft gut, doch hatten wir die gleichen Kinderkrankheiten wie alle anderen auch. Zu wenig Kellner und keine ausgereifte Speisekarte, wie heute mit beispielsweise selbst gemachten Nudeln", sagt Deffi.

Sein Bekanntheitsgrad in Moers ist stetig gewachsen, doch lassen ihn die Bürger meistens in Ruhe. "Am Anfang wurde ich immer angesprochen, heute haben sie scheinbar Berührungsängste. Aber ich bin immer für ein Gespräch offen", sagt der 43-Jährige. Seit Sommer wirkt Deffi nun bei seiner sechsten TV-Produktion mit — der neuen Staffel "Die Superchefs". "Manchmal drehen wir eine ganze Woche. Und dabei läuft nichts nach Drehbuch.

Aus 3000 Minuten Material werden am Ende nur 60 verwendet". Mit seinem Humor bringt er auch das Fernsehteam zum Lachen, wenn er zum Beispiel vor der laufenden Kamera einem widerspenstigen Dekorationsstein eine "Kopfnuss" androht. Deffi verspricht: "Alles was man im TV sieht, ist echt. Ich bin genau so in Wirklichkeit." Doch hatte er es früher nicht leicht mit seiner ruppigen Art.

"Wegen meiner großen Klappe gab es schon in der Schule Probleme — ich habe später sogar zwei Jobs deswegen verloren", gibt er zu. Peinlich sind ihm die Sprüche aber nicht, selbst wenn sie bei den "1-Live-O-Ton-Charts" im Radio gespielt werden. "Ich höre oft, viele Menschen seien wie ich, also bin ich doch nur ein Spiegel unserer Gesellschaft." Viele seiner Fans brennen darauf, den "Fernsehstar" persönlich kennen zu lernen. Und die werden nicht weniger.

Seine Internetseite besuchen Menschen aus der ganzen Welt. "Wir haben Zugriffe aus Nord- und Südamerika oder sogar Asien", berichtet Deffi. "Das muss man sich mal vorstellen. Gucken Chinesen etwa Vox?, " fragte er grinsend. "Das ist einfach irre." Zuletzt haben sich sogar Fans aus Österreich telefonisch angemeldet, und sich für einen Tag zum Pizzaessen nach Moers einfliegen lassen. Bleibt bloß noch abzuwarten, wann seine chinesischen Fans auf die selbe Idee kommen.

(kt)
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