Kamp-Lintfort DRK sucht händeringend Helfer

Kamp-Lintfort · Der Kamp-Lintforter Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes sucht Freiwillige, die sich bei der Organisation und Abwicklung von Blutspendeterminen engagieren wollen – zum Beispiel bei der Betreuung von Spendern

Der Kamp-Lintforter Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes sucht Freiwillige, die sich bei der Organisation und Abwicklung von Blutspendeterminen engagieren wollen — zum Beispiel bei der Betreuung von Spendern

Schon Mephisto in Goethes Faust wusste es: "Blut ist ein ganz besonderer Saft". Und ein kostbarer noch dazu. Viele tausend Menschen täglich sind allein in nordrhein-westfälischen Kliniken auf fremdes Blut angewiesen, sei es nach Unfällen, bei Operationen oder in der Krebsbehandlung, doch um diesen Bedarf ausreichend zu decken, braucht es Blutspender.

"Viele Blutspender", wie Rolf Recnik vom DRK-Ortsverein Kamp-Lintforter gestern bei einem Pressetermin anlässlich des ersten diesjährigen Blutspendetermins seiner Organisation in der Stadthalle erklärte.

Rund 16 Blutspendetermine organisieren er und seine aktiven Helfer jedes Jahr im Stadtgebiet, vier davon in der Regel im Foyer der Stadthalle. Für die übrigen schlagen sie ihre Zelte meist da auf, wo viele Menschen arbeiten oder sonst irgendwie zusammenkommen, zum Beispiel im Rathaus, bei den Städtischen Werken, vor Einkaufszentren oder auch islamischen Gebetstreffpunkten.

Doch wie viele andere DRK-Ortsvereine hat auch der Kamp-Lintforter Probleme. Zum einen gibt es immer weniger spendenwillige junge Leute, und zum anderen fehlt es dem Verein zur Abwicklung der Blutspendetermine an freiwilligen Helfern. Letzteres, so befürchtet Rolf Recnik, könnte sogar dazu führen, dass einige Kamp-Lintforter Blutspendetermine in Zukunft abgesagt werden müssten, was natürlich die sowieso schon heute viel zu wenigen Blutvorräte in der Region noch weiter dezimieren würde.

Bei einem wie dem am Dienstag von 9 bis 19 Uhr dauernden Spendeneinsatz in der Stadthalle werden neben dem medizinischen Personal bis zu zwölf weitere nicht medizinische Helfer zum Beispiel für die Aufnahmeformalitäten, die zwischenzeitliche Betreuung der Spender und deren Versorgung mit einem kräftigenden Imbiss, aber auch für den Transport, sowie den Auf- und Abbau der Tische und Liegen gebraucht.

Zurzeit bewältigen das die insgesamt 26 Aktiven des Kamp-Lintforter Ortsvereins gemeinsam mit zehn Frauen des örtlichen Arbeitskreises Blutspende. "Die meisten sind schon sehr lange dabei, was natürlich schön ist, aber vor allem für die Auf- und Abbauarbeiten könnten wir schon ein paar junge Leute gebrauchen", erklärte Iris Knipping, die als Öffentlichkeitsreferentin des Breitscheider DRK-Zentrums für Bluttransfusionsmedizin auch für die Kamp-Lintforter Blutspendeaktionen zuständig ist. "Doch wer von den jungen Leuten hat schon die Zeit, sich in der Woche einen ganzen Tag lang für diese Arbeit frei zu machen?"

Sie hofft da mehr auf die Hilfe von Frauen, die keine Kinder mehr zu versorgen haben und sich nun irgendwo sozial engagieren möchten. Für ein derartiges Engagement ist es übrigens nicht unbedingt notwendig, offiziell Mitglied bei einem DRK-Ortsverband zu werden. Und wer vielleicht nur drei- oder viermal im Jahr als Helfer bei Blutspendeterminen zur Verfügung stehen kann, ist ebenso willkommen.

(lang)
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