Drei Persönlichkeiten aus Moers Die neuen Ordensträger

Moers · Der Vorsitzende des SV-Schwafheim Holger Kleinekort und Kulturideengeber Konrad Göke gehören jetzt dem Kreis der Schlossordensträger an. Auch Lebenshilfe-Vorsitzender Dirk Möwius erhielt eine besondere Auszeichnung.

 Moers, Verleihung Schlossorden und Auszeichnung vom Land NRW Pascal Krumpen, Dirk Möwius, Wilfried Schönherr, Konrad Göke, Jens Uwe Bratkus-Fünderich,, Holger Kleinekort, Christian Behrens und  Lara Embers

Moers, Verleihung Schlossorden und Auszeichnung vom Land NRW Pascal Krumpen, Dirk Möwius, Wilfried Schönherr, Konrad Göke, Jens Uwe Bratkus-Fünderich,, Holger Kleinekort, Christian Behrens und  Lara Embers

Foto: Norbert Prümen

Der Moerser Schlossorden ist eine Auszeichnung für Moerser Bürger, die sich durch besondere Verdienste und soziales gesellschaftliches Engagement verdient gemacht haben. Die Liste der Ordensträger liest sich wie ein Who’s Who der Grafenstädter, die sich freiwillig für das Allgemeinwohl engagieren. Das sind, um drei von 50 lebenden Trägern des Schlossorden zu nennen, zum Beispiel der einstige Bürgermeister und langjährige Vorsitzender der Awo-Gemeinschaftsstiftung Wilhelm Brunswick, Volksbankvorstand und Organisator der Charity-Aktion „Bewegen hilft“ Guido Lohmann oder Repelen-Aktiv-Sprecherin Traute Olyschläger-Ohlig. Auch Kabarettist und Schauspieler Hanns Dieter Hüsch, der 2005 starb, trug den Moerser Schlossorden.

Am Sonntagabend nun zeichnete Humorica-Präsident Pascal Krumpen zwei neue Schlossordensträger aus: Holger Kleinekort und Konrad Göke. Außerdem wurde im Café Leonardo vor 70 Besuchern Dirk Möwius der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen.

Holger Kleinekort „Ein Sportsmann ist er, ein ganz echter, ein Fußballer, ein gar nicht schlechter, ein Schwafheimer mit Leib und Seele, einer, von dem ich gerne erzähle, ein Mann der Tat mit Sinn für Sport, und er heißt Holger Kleinekort. Er ist ein Mann für jeden Fall, er setzt sich ein und bleibt am Ball“: So beschrieb Laudator und Schlossordensträger Christian Behrens, bekannt durch sein Niederrheinprogramm „Kleine Welten“, den Geehrten.

Holger Kleinekort, der einen Tag nach dem Neujahrstag 1969 in Lank-Latum geboren wurde, ist in Rumeln-Kaldenhausen und Moers-Schwafheim aufgewachsen. Als gelernter Industriekaufmann und Fachkaufmann für Marketing-Management arbeitete er bei der Enni lange in der Unternehmenskommunikation, um dann ins Qualitätsmanagement zu wechseln.

Seine Liebe gehört seiner Frau Susanne Kleinekort, seinem Lieblingsreiseziel Portugal und dem Fußball. Bis zum Jahr 1997 kickte er als „Mann für alle Fälle“ beim SV Schwafheim. Als Verteidiger genauso wie als Stürmer sei er „kunstvoll über den Rasen“ gefegt, war von seinem Laudator zu hören. Seitdem gehört er dem geschäftsführenden Vorstand an. Seit 2011 ist er Vorsitzender des SV Schwafheim. Er ist zweiter Vorsitzender des Stadtsportverbands Moers. Und er engagiert sich für den Bürgerpark in Schwafheim.

„Ich möchte die Auszeichnung allen Ehrenamtlichen in Moers widmen, die Sport und andere Dinge nach vorne treiben, meinem fünfköpfigen Vorstand und meiner Frau“, bedankte sich der neue Schlossordensträger.

Konrad Göke „Geehrt wirst Du vor allem für den ehrenamtlichen Einsatz im Bereich der Kultur“, sagte Laudator und Schlossordensträger Uwe-Jens Bratkus-Fünderich. Und: „Ich glaube, diese Auszeichnung sollte deiner ganzen Familie gelten, deiner Frau Brigitte, deinem Sohn Frederik und deiner Tochter Stella Louise, die mit dir zusammenarbeiten, und auch der Evangelischen Kirchengemeinde in Moers, die für deine Kulturveranstaltungen die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt.“

Konrad Göke, geboren im Januar 1951 in Göttingen, wuchs in der niedersächsischen Universitätsstadt auf. Seit seinem dritten Lebensjahr litt er an Kinderlähmung, von der in der frühen Nachkriegszeit die Bundesrepublik überrollt wurde. Durch schmerzhafte Elektroschocks ging seine halbseitige Lähmung zwar zurück, blieb aber im linken Arm. „Mich hat diese Krankheit aus der Kindheit gerissen“, antwortete der neue Ordensträger auf die Laudatio. „Im Gymnasium hatten wir einen Sportlehrer, der 1945 ganz schnell sein Parteibuch, aber nicht seine Gesinnung gewechselt hat. Es machte ihm offensichtlich große Freude, von mir vor der angetretenen Klasse zu verlangen, an einem Seil hochzuklettern. Alle machten es mit vor. Er wusste natürlich, dass ich das beim besten Willen nicht kann. Das Gelächter der Klassenkameraden, als ich mit hochrotem Kopf am Seil baumelte, habe ich bis heute nicht vergessen.“

Konrad Göke ist in seinem Leben lang kritisch mit der Gesellschaft gewesen, aber zugleich milde mit seinen Mitmenschen. Mit Holk Freytag, dem Intendanten des Moerser Schlosstheaters, kam er vor 40 Jahren in die Grafenstadt. Der Kulturideengeber und Organisator arbeitete später unter anderem für den Hessischen Rundfunk, für den WDR und die Funke-Mediengruppe. „Alles Glück meines Lebens verbindet sich mit dieser Stadt“, sagte der neue Schlossordensträger.

Dirk Möwius „Nach der Gründung der Interessengemeinschaft Behinderter Moers e.V. durch seinen Vater im Jahr 1978 war Dirk Möwius dieser Gemeinschaft immer eng und aktiv verbunden, dies vor allem auch wegen seines geistig behinderten Bruders“, berichtete Laudator und Präsidenten des Verbandes Linksrheinischer Karneval Frank Schreiber. „Im Jahr 1994 übernahm er die Aufgabe des ersten Vorsitzenden der Lebenshilfe Moers, in der diese Interessensgemeinschaft aufging. In dieser Funktion ist er bis heute tätig. Auf seine Initiative sind die jährlichen Karnevalsveranstaltungen, welche gemeinsam mit dem Elfenrat St. Marien durchgeführt werden, entstanden. Mit großem Engagement, fast nur aus den eigenen Reihen, wird ein Programm aufgestellt, welches für die Besucher immer wieder ein tolles Ereignis ist.“

Dirk Möwius, der 60 Jahre alt ist und in Münster Publizistik, Germanistik und Politikwissenschaft studierte, ist Leiter der Lokalredaktion Geldern der Rheinischen Post, nachdem er zuvor die Lokalredaktionen in Moers und Xanten geleitet hatte. Seit Ende 2009 ist er Schlossordensträger und gehört jetzt auch zu den 16 Personen, die von den 16 Regionalverbände des Karnevals alle zwei Jahre für den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen vorgeschlagen werden. Dieser wird landesweit nur von 2500 Personen getragen.

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