Rheurdt Drei Kirchen – ein Pfarrer

Rheurdt · Weihbischof Theising und Generalvikar Norbert Kleyboldt haben den Struktur- und Stellenplan für das Kreisdekanat Kleve vorgestellt. Es sollen 19 "pastorale Räume" gebildet werden. St. Nikolaus Rheurdt, St. Hubertus Schaephuysen und St. Antonius Kempen-Tönisberg bleiben eine Einheit.

Schon seit fünf Jahren ist Pastor Norbert Derrix als Seelsorger für die Menschen in den drei Kirchengemeinden St. Nikolaus Rheurdt, St. Hubertus Schaephuysen und St. Antonius Tönisberg zuständig. Über die Weihnachtsfeiertage musste er regelrecht von Gottesdienst zu Gottesdienst hetzen, an "normalen" Wochenende sieht es nur unwesentlich anders aus. "Das ist manchmal nicht gerade aufbauend für meine Arbeit", sagt Derrix, der am Dienstagabend im Priesterhaus Kevelaer im Rahmen einer Pressekonferenz gemeinsam mit 90 Amtsbrüdern über die geplante Bildung von 19 so genannten "pastoralen Räumen" informiert wurde.

Mehrere Vorteile

Nach Darstellung von Weihbischof Theising und Generalvikar Norbert Kleyboldt sollen bis 2015 Einzelpfarreien zu Verwaltungseinheiten zusammengelegt werden. "Für uns ändert sich faktisch nichts. Die drei Pfarren St. Nikolaus, St. Hubertus und St. Antonius bleiben eine Einheit. Lediglich juristisch kommt in diesem Jahr die Änderung in Gestalt der Fusion", so Pastor Derrix. Diese habe gleich mehrere Vorteile. "Das Damoklesschwert einer Fusion mit allen Befürchtungen und Ängsten fällt weg. Alles atmet auf. Wir wissen, dass bei uns die Einheit der drei Pfarren funktioniert. Für das Management bedeutet die Fusion eine Erleichterung. Ich habe es dann nicht mehr mit 30 Kirchenvorständen zu tun, sondern nur noch mit zwölf", sagt Derrix. Die Meldung, dass auch die Gemeinde St. Dionysius Kerken mit die pastorale Einheit eingebunden werden solle, sei schlichtweg falsch.

Bis 2015 soll dann auch der vorgesehene Personalschlüssel umgesetzt werden. Für die drei Gemeinden bedeutet dies: ein Pastor (Norbert Derrix), eine Pastoralreferentin (Regina Heka) und ein Weltpriester (wahrscheinlich ein Geistlicher aus Indien oder Tansania).

Die Gemeinden im Süden des Kreises Kleve – also Wachtendonk, Straelen, Issum, Kerken und Rheurdt – seien die Nutznießer der neuen Aufteilung, weil sie ihre Struktur behalten würden.

Erste Rückmeldungen sollen laut Hans-Bernd Köppen, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge-Personal im Bischöflichen Generalvikariat, in den nächsten acht Wochen erfolgen. Der Bischof soll den Plan im Herbst in Kraft setzen. Laut Kleyboldt befindet sich die Zahl der Berufungen von Priestern auf dem Tiefststand.

Die stärkere Einbeziehung von Ehrenamtlichen sei daher sinnvoll. Die Rolle von Ehrenamtlichen als Träger der Seelsorge wird laut Köppen noch deutlicher werden. Die Infrastruktur wird sich laut Kleyboldt verändern. Die wertvollen Kirchen sollen, zumindest die meisten, bestehen bleiben.

(RP)
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