Moers Disco-Türsteher müssen ins Gefängnis

Moers · Firat D. muss dreieinhalb Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Kleve verurteilte den 24-jährigen Oberhausener, der am 29. Dezember 2010 einen abgewiesenen Gast der Moerser Disco PM mit etlichen Messerstichen verletzt hatte, am Donnerstag wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung.

 Vor dem PM fand die Tat statt. Auf dem Bild sind nicht die betroffenen Personen und Türsteher zusehen.

Vor dem PM fand die Tat statt. Auf dem Bild sind nicht die betroffenen Personen und Türsteher zusehen.

Foto: Dieker

Sein Onkel Ertac K. (32) muss wegen gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen für zweieinhalb Jahre hinter Gitter. Nach Ansicht des Gerichtes hat er sich an den brutalen Attacken gegen das Opfer und einem Freund, der ihm helfen wollte, beteiligt. Der Dritte auf der Anklagebank, Mustafa A., kam mit einer anderthalbjährigen Bewährungsstrafe wegen schwerer Körperverletzung davon.

Während der Hauptangeklagte D. gleich am ersten Prozesstag ein Geständnis abgelegt hatte, wollten die anderen beiden die Prügel- und Tritt-Attacken nicht so recht zugeben. Zumindest Ertac K. nahm die Kammer nicht ab, dass er das Opfer mit einem Bambusstock nur zwei Mal in die Seite geschlagen habe.

Die Schilderungen des verletzten jungen Mannes und seines Begleiters klangen ganz anders. Ertac K. arbeitet schon viele Jahre im Einlassbereich der Disco. Er war auch nach dem Vorfall am 29. Dezember nicht entlassen worden. Bisher war der 32-Jährige polizeilich nicht in Erscheinung getreten. K. hatte seinem Neffen Firat D. im Frühjahr den Job in der Disco verschafft. Mustafa A. war erst wenige Monate im Team.

Von ihm trennte sich der Disco-Betreiber nach der Tat. Für Firat D. wertete der vorsitzende Richter Ulrich Knickrehm das umfangreiche Geständnis. Außerdem hielt er ihm zugute, dass D. schon vor dem Prozess im Zuge eines so genannten Täter-Opfer-Ausgleichs 10 000 Euro an das Opfer gezahlt hatte.

(RP)
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