Moers Dieter Falk spricht in der Stadtkirche über seine Musik

Moers · Moderatorin Steffi Neu interviewte den studierten Kirchenmusiker und Musikproduzenten.

Er ist 57 Jahre alt, 172 Zentimeter groß und lebt in Düsseldorf. Er mag Tomaten, frischen Fisch und Kreativität. Außerdem ist er der Ansicht, dass heutige Kirchenmusik mehr Freude und Rhythmus vertragen kann. Diese und noch viele weitere Informationen entlockte die bekannte WDR-Moderatorin Steffi Neu in einer Musik-Talkshow in der Moerser Stadtkirche einem ungewöhnlichen Musiker. Dieter Falk, studierter Kirchenmusiker, mehrfacher Keyboarder des Jahres und Produzent so bekannter Musikgrößen wie Nana Mouskouri, Roger Chapman, Karel Gott und Patricia Kaas hat vor zwei Jahren ein Pop-Oratorium über den 1483 geborenen Kirchenreformator Martin Luther geschrieben und geht "damit seither durch die Decke". "Musik und Gesang sind tragende Elemente in unserem religiösen Leben", hatte Wolfram Syben, Superintendent des Kirchenkreises Moers die Einladung Dieter Falks zuvor in einer kurzen Begrüßungsansprache begründet, was von den meisten der knapp 100 Besucher mit Kopfnicken bestätigt wurde.

Was sie daraufhin erlebten, hatte mit dem üblichen Singen in evangelischen Gottesdiensten allerdings nur wenig zu tun. "Ich spiele Ihnen jetzt mal ein Kirchenlied vor, das ich 1984 zum ersten Mal neu arrangiert habe", beendete Falk die erste Interview-Runde mit Steffi Neu und intonierte anschließend, von seinem Sohn Paul am Keyboard begleitet, eine fetzige Version des bekannten Kirchenliedes "Nun danket alle Gott" auf dem gerade erst neu angeschafften Flügel der Moerser Stadtkirche. "Singen Sie mit?" Das taten die Besucher mit großer Begeisterung. Und auch später konnte Dieter Falk seine Zuhörer immer wieder zum Mitsingen und sogar zu ein paar "groovigen" Tanzschritten animieren. "Grooven ist eine körperliche Freudenaktivität", lächelte er und schlug dazu mit zwei Fingern rhythmisch in seine andere Handfläche. "Und jetzt alle! Ich habe noch nie gehört, dass man in einer Kirche nicht tanzen darf." Bei der zweiten Interview-Runde beantwortete er Steffi Neu Fragen zu seiner musikalischen Vergangenheit und zu seinem neuen Luther-Oratorium. "Ich bin irgendwie in der letzten Zeit wieder zu meinen musikalischen Wurzeln zurückgekehrt und freue mich, dass ich damit Leute in die Kirche locke, die sonst nicht gekommen wären", erklärte er, gab auch dem Chorgesang und auch der "alten" Hausmusik in Zukunft wieder eine große Chance.

Das komplette Luther-Oratorium von Dieter Falk ist am Freitag, 20. Oktober, ab 19.30 Uhr und am Samstag, 21. Oktober, ab 17 Uhr im Rheinberger Stadthaus zu hören. Karten zum Preis von 40 Euro gibt es in der Rheinberger Buchhandlung Schiffer am Holzmarkt 10.

(lang)
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