Rheurdt Die Störche haben ihr Nest in Rheurdt wieder verlassen

Rheurdt · Der Kreis Klever Naturschützer Ullrich Bongartz sieht gute Chancen, dass die Vögel im nächsten Jahr zurückkehren.

 Der Storch wurde im April in Rheurdt gesichtet.

Der Storch wurde im April in Rheurdt gesichtet.

Foto: Bömer

Enttäuschung für die Storchenfreunde in Rheurdt: Die beiden Vögel, die den Horst am Reitgelände im Bruch im Frühjahr besetzt hatten, sind fort. Die beiden Vögel hatten das Nest ausgebessert und wurden mehrfach bei der Paarung beobachtet. "Leider trugen sie aber keine Ringe, so dass zu Alter und Herkunft nichts gesagt werden kann", berichtet der für Rheurdt zuständige Naturschutzwächter des Kreises Kleve, Ullrich Bongartz.

Das Storchennest am Reitgelände im Bruch war 2016 von einem männlichen Storch aus Holland ausgebaut und hergerichtet worden. "Leider fand sich keine Partnerin, so dass es zu keinem Brutversuch kam", so Bongartz. Im Frühjahr dieses Jahres kam dann neue Hoffnung auf, als ein Storchenpaar den Horst besetzte. Ende April lagen augenscheinlich Eier im Nest, denn von da an saß immer einer der beiden Vögel auf dem Nest und schien zu brüten. Bongartz: "Der erste Brutversuch im Dorf nach dem Krieg. Die letzten Störche, die in Rheurdt genistet haben, wurden durch die Kriegswirren von ihrem Neststandort am Haus Oermterberg vertrieben."

Nach ziemlich genau 30 Tagen - der natürlichen Brutdauer bei Störchen - gaben die Vögel das Brutgeschäft auf und verließen das Nest. Bei einer Kontrolle des Nestes wurde ein Ei, wohl von Krähen angefressen, aber augenscheinlich unbefruchtet, unter dem Nest gefunden. Mit Hilfe einer Hebebühne kontrollierte dann Ullrich Bongartz das Nest und fand ein weiteres Ei vor - ebenfalls unbefruchtet.

Da es wegen der fehlenden Ringe keine gesicherten Erkenntnisse zu den beiden Störchen gibt, geht Bongartz davon aus, dass es sich um ein junges Storchenpaar handelt, dem es an der nötigen Erfahrung fehlt. "Es ist nicht ungewöhnlich, dass die ersten ein bis zwei Brutversuche bei jungen Storchenpaaren misslingen", sagt der Experte.

Die Storchenfreunde in Rheurdt sollten sich also nicht entmutigen lassen, sondern gespannt auf das nächste Jahr hoffen, rät Bongartz. "Vielleicht kehren die Störche ja wieder zurück und Rheurdt wird doch noch zum Storchendorf - die Chancen stehen jedenfalls gut."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort