Gleichstellung in Moers Zahl der weiblichen Führungskräfte in der Verwaltung steigt

Moers · Zum 1. April 2018 ist der erste Gleichstellungsplan der Stadt Moers in Kraft getreten. Jetzt liegt ein Zwischenbericht vor.

 Bürgermeister Christoph Fleischhauer begrüßt Jacqueline Rittershaus, die neue Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Moers.

Bürgermeister Christoph Fleischhauer begrüßt Jacqueline Rittershaus, die neue Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Moers.

Foto: pst/Stadt Moers

Der Gleichstellungsplan hat eine paritätische Besetzung im Moerser Rathaus als Ziel und soll verpflichtend umgesetzt werden. Dazu gehören festgeschriebene Kontrollen, um den Erfolg oder Nicht-Erfolg der Maßnahmen zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen oder Ergänzungen vorzunehmen. Nun ist der Zwischenbericht fertig. Er bezieht sich auf den 30. Juni dieses Jahres als Stichtag. Die Daten werden dem Stichtag 1. Juli 2017 vergleichend gegenüber gestellt.

Der Gleichstellungsplan der Stadtverwaltung Moers gilt bis zum 31. März 2021. Er wurde der Stadt im Rahmen des Landesgleichstellungsgesetzes auferlegt, wie Susanne Hein, Personalamtsleiterin der Stadt, erklärt. „Wir als Stadt Moers finden das aber auch gut. Als Arbeitgeber haben wir das Ziel, Gleichstellung zu ermöglichen.“

Der Plan soll unter anderem für eine gleichberechtigte Besetzung der Führungspositionen im Rathaus sorgen. „Wir brauchen mehr Frauen in Führungspositionen“, hatte Bürgermeister Christoph Fleischhauer dazu im letzten Jahr verkündet. Zu diesem Zeitpunkt wurden in der Kernverwaltung sieben Fachbereiche von Männern geleitet, nur drei von Frauen. Der Verwaltungsvorstand, bestehend aus dem Bürgermeister und drei Beigeordneten, war erst kurz zuvor komplett männlich geworden. Eine Zielvorgabe des Gleichstellungsplans lautet daher, frei werdende Führungsfunktionen in der allgemeinen Verwaltung zu zwei Dritteln an Frauen zu vergeben. Auch in anderen Bereichen sollte darauf geachtet werden, bei Neu- und Nachbesetzungen von freien Stellen Bewerberinnen zu bevorzugen, vorausgesetzt sie weisen die gleiche Eignung und Befähigung für die Stelle auf wie ihre männlichen Mitbewerber. Gleiches gilt umgekehrt für männliche Bewerber auf freie Stellen im Bereich des Erziehungsdiensts. Dort war eine Unterrepräsentanz von Männern festgestellt worden.

Wie ist nun aber der Zwischenstand in Sachen Gleichstellung? „Es sieht gut aus“, resümiert Susanne Hein den aktuellen Bericht. Der Frauenanteil in den Bereichen allgemeine Verwaltung, sozialer Dienst und Asylbetreuung sowie Technischer Dienst konnte im Vergleich zu 2017 jeweils leicht gesteigert werden. Im Erziehungs-, Feuerwehrtechnischen und handwerklichen Dienst sowie im Bildungsbereich und bei den Hauswirtschaftskräften konnte jedoch keine wesentliche Änderung der Über- oder Unterrepräsentanz von Frauen festgestellt werden.

Im Bereich der Führungskräfte in der allgemeinen Verwaltung wurden bis Juni 2019 14 Stellen neu oder nachbesetzt. Zehn davon gingen an Frauen, vier an Männer. Die Zielvorgabe von zwei Dritteln sei ein „ehrgeiziges Ziel“, dem die Stadt aber nachgekommen sei, so Hein. Im technischen Dienst wurden frei gewordene Stellen mit vier Frauen und fünf Männern besetzt. Auch das bewertet Hein gut. Die Umsetzung der Zielvorgabe sei in diesem Bereich durch den Fachkräftemangel erschwert worden. „Oft hatten wir gar nicht die große Auswahl an Bewerbern“, erklärt die Personalamtsleiterin. Im Erziehungs- und Feuerwehrtechnischen Dienst habe man die Vorgaben zwar beachtet, aufgrund der Bewerberlage aber nicht umsetzen können. Der Zwischenbericht wird am 27. November dem Rat vorgelegt. „Wir sind auf einem guten Weg“, fasst Hein das Ergebnis zusammen. „Wir können zufrieden sein, werden uns aber nicht darauf ausruhen, sondern weiter an der Gleichstellung arbeiten.“

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