Moers Die Moerser Radarfalle

Moers · Stadt, Polizei und Kreis blitzen häufig in der Tempo-30-Zone an der Uerdinger Straße. Autofahrer, die von der Straße "An der Berufschule" kommen, haben allerdings keine Chance, das Tempolimit zu erkennen.

Die Straße "An der Berufsschule" ist eine beliebte Abkürzung für Autofahrer, um von der Klever Straße zur Uerdinger Straße Richtung Stadtmitte zu kommen. Durch den Weg am Mercator-Berufskolleg vorbei lässt sich die unbeliebte Hufeisen-Kreuzung vermeiden.

Das Abbiegen auf die Uerdinger Straße erfordert aber hohe Konzentration, da der von links kommende Verkehr nur spät zu sehen ist. Und so hat der Fahrer keine Chance das Schild zu sehen, das rechts vor dem Kiosk auf die Geschwindigkeitsbegrenzung an der Uerdinger Straße hinweist.

Es ist so nah an die Einmündung gestellt, dass er sich eigentlich gezielt nach rechts ans Beifahrerfenster beugen müsste, um es wahrzunehmen. Ist er erst auf der Uerdinger Straße und fährt geradeaus, hat er das Schild bereits passiert.

1600 waren zu schnell

Ein weitere Warnung — etwa kurz vor der Realschule — folgt auf dem Weg nicht. Und so fährt der Autofahrer möglicherweise unwissend in eine der größten "Radarfallen" der Stadt. Denn vor der Realschule ist nicht nur häufig der städtische Radarwagen im Einsatz.

Auch Polizei und Kreis blitzen dort regelmäßig. Allein der städtische Wagen erwischte bei 36 Einsätzen in diesem Jahr, die immer etwa ein bis zwei Stunden dauern, 1600 Autofahrer, die dort mit mehr als den erlaubten 30 km/h unterwegs waren.

Offensichtlich sind es aber nur ortskundige Autofahrer, die die Abkürzung an der Berufsschule nutzen und die das Tempolimit kennen. Denn Beschwerden gegen Bußgelder mit dem Hinweis auf das nicht oder nur schwer zu sehende Schild gibt es so gut wie nicht, teilte Thorsten Schröder, Pressesprecher der Stadt Moers, auf Anfrage des Grafschafters mit.

Lediglich eine Beschwerde sei bekannt. Die Stadt sieht die Situation dort auch nicht als problematisch. Das Schild sei zehn Meter von der Kreuzung entfernt und entspreche damit eindeutig dem "Sichtbarkeitsgrundsatz". Zudem gebe es auf der linken Seite der Uerdinger Straße ein weiteres Tempo-30-Schild.

Die regelmäßigen Geschwindigkeitskontrollen auf der Uerdinger Straße zeigen übrigens Wirkung. Es gibt immer weniger Verstöße, stellten die städtischen Mitarbeiter im Laufe des Jahres fest. Man überlege deshalb, den Unfallschwerpunkt dort anders zu bewerten und den Radarwagen nicht mehr ganz so häufig an dieser Stelle aufzubauen. Dann werde man prüfen, ob die abschreckende Wirkung auch dauerhaft sei.

(RP)
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