Wohnen am Niederrhein Die Mieten in Moers steigen moderat

Niederrhein · Der Deutsche Mieterbund und Haus & Grund hat den neuen Mietspiegel vorgestellt.

 Moers bräuchte noch mehr Wohnungsbau.

Moers bräuchte noch mehr Wohnungsbau.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Wer sich als Mieter in Moers für eine schicke Wohnung mit bis 70 Quadratmetern Größe interessiert, muss in guter Wohnlage (Gruppe IV) mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 9,24 Euro rechnen. In anderen Lagen von Moers kostet die Wohnfläche in Gebäuden, die ab 2009 errichtet wurden 8,48 Euro. Wohnungen, die bis 1969 gebaut wurden, liegen im Schnitt bei 6,26 Euro. In Neukirchen-Vluyn liegt der Quadratmeterpreis in guter Lage bei 9,03 Euro, in normaler Lage bei 8,38 Euro. In Kamp-Lintfort kostet der Quadratmeter 8,38 Euro, in guter Wohnlage 9,03 Euro, in Rheurdt 7,61 Euro und 8,70 Euro, laut aktuellem Netto-Mietspiegel. Hinzu kommen die Betriebskosten, sprich Heizung, Wasser, Strom wie Müllabfuhr. Sonja Herzberg, Vorstand Deutscher Mieterbund Rhein Ruhr und Michael Buser, Geschäftsführer Haus&Grund Grafschaft Moers, stellten den Netto-Mietspiegel 2019 vor. Für die aktuelle Ausgabe gilt, dass die Mieten in den elf niederrheinischen Kommunen moderat gestiegen sind und ohne Ausreißerwerte auskommen. „Die Mieten in den elf Kommunen zeichnen sich durch moderate Steigerung aus. Wir sprechen von 2,8 Prozent. Generell haben wir es mit einem guten wie entspannten Wohnungsmarkt zu tun“, sagen  Herzberg und Buser, auch wenn exklusiv sanierter Wohnungsbau wie „Wohnen am Park“ in Moers im Schnitt bei einem Quadratmeterpreis von bis zu 14 Euro liegt. Die Mietpreissteigerung ist zum Teil auf Sanierungsmaßnahmen, Instandhaltungs- und Instandsetzungskosten wie der verbesserten Ausstattung zurückzuführen.

Bei den Betriebskosten, die oft als zweite Miete bezeichnet werden, machen sich die Grundsteuererhöhungen, Energieabgaben und Gebühren bemerkbar. Das Phänomen Wassersparen ist ein indirekter Preistreiber. „Das Verbraucherverhalten, Wasser zu sparen, ist kontraproduktiv und führt zu weniger Durchfluss in den Rohren, das wiederum zu Problemen in den Leitungen und Abwasserkanälen“, so Herzberg. Deutscher Mieterbund wie Haus&Grund haben gemeinsam die Mietpreise aus Mietverträgen des privaten Wohnungsmarktes ermittelt. Nicht eingeflossen sind dabei die Mieten von großen Wohnungsgesellschaften wie öffentlich gefördertem Wohnungsbau. Alle zwei Jahre wird in Kooperation der Netto-Mietspiegel aktualisiert.

Im Wohnungsbau agieren 80 Prozent als private Häuslebauer, wovon 60 Prozent den privaten Wohnungsmarkt versorgen. „Die Politik müsste für die Schaffung von Wohnraum mehr Anreize schaffen“, so Herzberg.  Die Mietspiegel gibt es  unter www.mieterbund-rhein-ruhr.de.

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