Moers Der Pfarrer bei den Blauröcken

Moers · Die Moerser Feuerwehr bekommt einen Fachbereichsleiter Seelsorge. Bernhard Ludwig, hauptamtlich als einer der leitenden Notfallseelsorger im Kreis Wesel mit Büro in Moers tätig, ist selbst Feuerwehrmann.

Bernhard Ludwig ist ein ganz normaler Feuerwehrmann. Dazu hat er sich ausbilden lassen. "Truppmann" lautet seine Dienstbezeichnung. Voraussichtlich wird er dem Löschzug 1 Stadtmitte der Moerser Freiwilligen Feuerwehr angehören. Dort ganz normal seinen Dienst versehen, mit zu Einsätzen ausrücken, zupacken, wo es nötig ist. Das ist zwar aller Ehren wert, aber an und für sich nichts Ungewöhnliches. Wäre der verheiratete Familienvater von drei Kindern nicht bereits 52 Jahre alt. Das ist ein hohes Alter für einen Feuerwehreinsteiger. Das nimmt er auf sich, da der evangelische Theologe, der hauptamtlich als einer der leitenden Notfallseelsorger im Kreis Wesel mit Büro in Moers tätig ist, die Moerser Feuerwehr von nun an als Fachbereichsleiter Seelsorge unterstützen wird. Dazu gehört es, selbst als Feuerwehrmann ausgebildet und tätig zu sein.

Junge Kollegen vorbereiten

Elf Jahre war er zuvor als Gemeindepfarrer in Mühlheim tätig, bevor er seine heutige Aufgabe vor zwei Jahren in der Notfallseelsorge übernommen hat. Hier kümmert er sich um die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei und betreut Angehörige von Opfern. Als Fachberater der Feuerwehr sind seine Aufgaben weiter gesteckt und differenzierter. Vor allem, so Ludwig, sei es hier obligat, um die hohen Ansprüche der Aufgabe erfüllen zu kennen, die Feuerwehrpraxis aus eigener Erfahrung und mit fundierter Ausbildung zu kennen. Das wird er wie jeder andere Feuerwehrmann immer tun, wenn es seine sein anderen Verpflichtungen erlauben. Sein neues Aufgabengebiet gliedert sich in drei Bereiche. An erster Stelle wird er bei der Ausbildung junger Feuerwehrleute tätig, um sie auf ihren belastenden Dienst vorzubereiten. An zweiter Stelle kommt die Fort- und Weiterbildung alt gedienter Wehrmänner, die bei ihren Einsätzen mit Notfällen und schrecklichen Bildern konfrontiert werden. "Vor allem Ereignisse mit verunfallten Kindern bedrückenden den einzelnen extrem", weis er aus Erfahrung. Schließlich wird er Einsätze vor Ort begleiten, um die Einsatzkräfte zu entlasten. Vor aber allem nach dem Einsatz wieder auf der Feuerwache wird er helfen das Erlebte zu verarbeiten. Bernhard Ludwig kann sich vorstellen, dass sich aus einem ersten Gespräch unmittelbar nach dem Einsatz Folgegespräche entwickeln.

(RP)
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