Moers Der neue Moerser Herbst kommt an
Moers · Das Konzept des Stadtmarketings ist aufgegangen. Vor allem die Kunsthandwerk- und Gourmetstände lockten viele Besucher nach Moers.
Weg vom leicht verstaubten Trödelmarktimage, hin zu einem Stadtfest mit Anziehungskraft: So lautet der Plan. Zum ersten Mal seit Jahren hat das Moerser Stadtmarketing wieder die Organisation des Moerser Herbst übernommen. „Wir wollten einen Schnitt zu vergangenen Stadtfesten machen und einen Qualitätssprung für die Stadt Moers erreichen. Und ich denke, dass uns das auch gelungen ist“, sagte Stadtmarketing-Chef Michael Birr, der am Samstagnachmittag die erste Bilanz zog. Vor allem durch das Etablieren individueller Handwerks- und Gastrostände solle dem Publikum ein gehobener Charakter präsentiert werden, der der Stadt würdig ist.
Mit einem italienischen Spezialitätenmarkt auf der Neustraße, einem französischen Markt der Provence am Königlichen Hof, einem Blumenmarkt am Gänsebrunnen der Moerser Altstadt, Walking Acts wie Stelzenläufern und Clowns, einer großen Autoschau und einem Bühnenprogramm auf dem Neumarkt sowie Händlerständen auf der Steinstraße wusste das neue Konzept zu überzeugen. Schon am Vormittag war die Innenstadt zum Bersten mit flanierenden Besuchern gefüllt.
So kamen zum Beispiel Rike Krusenbaum und ihr Verlobter extra aus Mönchengladbach in die Grafenstadt, um sich das bunte Treiben aus nächster Nähe anzusehen: „Wir hatten im Internet darüber gelesen und waren direkt überzeugt. Bei dem Wetter in den schönen Gassen von Moers zu bummeln und sich die Stände anzugucken, ist auf jeden Fall ein Erlebnis“, so die 25-Jährige und fügte hinzu: „Und man kann so viele Köstlichkeiten probieren. Das ist super!“
Die Gourmetmärkte auf der Neustraße und am Königlichen Hof waren in der Tat Besuchermagnete. Mit südländischem Flair, herrlich duftenden Ständen und einer großen Auswahl an herzhaften und süßen Speisen wussten die Händler aus der Provence und Italien die Herzen ihrer Kunden zu gewinnen.
Pricilia Blais ist eine der Händlerinnen des provenzalischen Marktes, der bereits am Freitagabend seine Pforten öffnete. Während sie Lavendelsäckchen, Öle und Seifen verkauft, boten ihr Mann und ihr Cousin auf der gegenüberliegenden Seite Käse und Wurst an. Dass alle nur französisch sprachen, war kein großes Hindernis – man verstand sich auch so: „Wir sind das erste Mal in Moers und fühlen uns super aufgehoben“.
Und auch die Händler rund um den Altmarkt konnten nur Positives berichten. Die Künstlerin Sinah Well war mit ihrem Mann aus Dortmund angereist, um in kleinen Vorführungen ihr Handwerk zu erklären und ihren Glasschmuck zu verkaufen. „Was soll ich sagen, es läuft fantastisch. Die Leute sind nett und das Geschäft läuft gut. Viele fragen mich nach individuellen Schmuckstücken passend zu ihrer Kleidung, die ich ihnen gerne sofort herstelle.“
Mit dem verkaufsoffenen Sonntag wurde der Moerser Herbst dann noch einmal mit einem Rekord an Besucherzahlen abgeschlossen. „Wir hoffen, auch in Zukunft unsere Ideen in Stadtfeste wie solche einbringen zu können und die Qualität nach und nach zu steigern, damit Moers, auch in den Köpfen auswärtiger Besucher, zu einem verlässlichen Veranstaltungsstandort wird“, so Michael Birr.
