Rheurdt Der Landwehrbach wird wieder naturnah

Rheurdt · Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung beschäftigte sich mit den aktuellen Maßnahmen der Lineg.

 Das Luftbild zeigt die neue Verbreiterung des Landwehrbaches neben dem Regenrückhaltebecken in Schaephuysen.

Das Luftbild zeigt die neue Verbreiterung des Landwehrbaches neben dem Regenrückhaltebecken in Schaephuysen.

Foto: Christoph Reichwein

Die Mitglieder des Ausschusses für Gemeindeentwicklung haben sich gestern mit der Renaturierung des Landwehrbaches beschäftigt. Nach einem Ortstermin in Schaephuysen erläuterte Dr. Wolfgang Kühn (Lineg) die wichtigsten Punkte der Maßnahme. 2013 hatte es erste Arbeiten im Bereich der Meenenkuhle gegeben, der aktuelle Bauabschnitt wird zwischen der Pumpanlage Schöttenfeld und der Vluyner Straße umgestaltet. Dabei werden Ersatzauen zur Rückhaltung von Hochwasser angelegt, Abflachungen gestaltet und Aufweitungen des Bachbettes von drei bis fünf Metern vorgenommen. Anschließen sollen die Ufer neu bepflanzt werden. Ziel ist es, den Landwehrbach wieder in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen. Das ist die Vorgabe der EU-Wasserrahmenrichtlinie. "Jahrelang hieß es: Nur schnell weg mit dem Wasser", sagte Wolfgang Kühn. Die Gewässer seien begradigt und das natürliche Bett oft durch ein künstliches ersetzt worden. Das soll nun rückgängig gemacht werden, damit sich Fische und andere Arten wieder vermehrt ansiedeln. So ist gegenüber dem Rückhaltebecken an der Vluyner Straße in Schaephuysen eine tiefer liegende Fläche zur Aufnahme von Wasser bei starkem Niederschlag entstanden. Sie soll sich zu einem Nahrungsbiotop für viele Lebewesen entwickeln.

Für die beiden Kläranlagen auf dem Gebiet der Gemeinde Rheurdt wird bald auch die Zeit auslaufen. "Das hat allerdings nichts mit der Maßnahme der Lineg zu tun", erklärt Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen. Federführend sei in diesem Fall der Niersverband. Das Wasser des Landwehrbaches fließt letztlich in die Nenneper Fleuth und somit ins Gewässersystem der Niers. Das ist für die Rheurdter Bürger von Vorteil, denn der Niersverband berechnet seine Gebühren nicht nach dem Verursacherprinzip, so dass die Abwassergebühren nicht ansteigen.

Was die naturnahe Umgestaltung des Landwehrbaches betrifft, so muss die Gemeinde nichts zu den Kosten beitragen, diese übernehmen die Unternehmen der Ruhrkohle. Wie Wolfgang Kühn mitteilte, sind seit Beginn der Renaturierungsmaßnahmen im Lineg-Gebiet auch rund 10 Millionen Euro Fördergelder aus Düsseldorf geflossen. Die Lineg - Linksrheinische Entwässerungs-Genossenschaft - ist insgesamt für ein Gewässernetz von rund 400 Kilometer Länge zuständig. Mehr Informationen zum Thema finden Interessierte unter

www.lineg.de

(s-g)
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