Geschichte in Moers Der Einzug ins Alte Landratsamt ist für den Herbst geplant

Moers · Der Verein „Erinnern für die Zukunft“ will weiter Stolpersteine in Moers verlegen lassen und über rechte Strukturen und Parteien aufklären.

 Der Verein „Erinnern für die Zukunft“ traf sich zur Jahreshauptversammlung. Der Einzug ins Landratsamt wird schon geplant.

Der Verein „Erinnern für die Zukunft“ traf sich zur Jahreshauptversammlung. Der Einzug ins Landratsamt wird schon geplant.

Foto: Verein

Der Verein „Erinnern für die Zukunft“ traf sich erstmals zur Jahresversammlung im Alten Landratsamt. Dort werden im kommenden Herbst auch die NS-Dokumentationsstelle der Stadt Moers und der Verein „Neue Geschichte im Alten Landratsamt“ einziehen, der acht aktive Vereine unter seinem Dach vereinigt. Sie alle werden oben in der zweiten Etage einen gemeinsamen Stützpunkt finden, von dem aus mit Schule, Jugend und Erwachsenen zur Lokal- und Regionalgeschichte forschend gelernt werden soll. Entsprechend nutzte Bernhard Schmidt die Gelegenheit, den Mitgliedern die zehnjährige Arbeit der NS-Dokumentationsstelle vorzustellen, die es ohne die bei „Erinnern für die Zukunft“ kontinuierlich geleistete ehrenamtliche Arbeit so nicht gäbe. In Moers sollen in den kommenden Jahren unvermindert weitere Stolpersteine gelegt werden – so die zuständige Arbeitskreisvorsitzende Rita Hauffe. Mit dieser Weiterführung verbunden werde eine ausführliche Dokumentation zu allen Biografien der Opfer. Der erst seit anderthalb Jahren bestehende Arbeitskreis gegen Rechts versucht, die in der Region aktiven Gruppen zu vernetzen, über rechte Parteien und Strukturen aufzuklären und auch die eigenen Aktiven darin zu schulen, wie man rechten Stammtischparolen begegnen kann. Äußerst ernst nimmt man hier das wiederholte Beschmieren von Stolpersteinen und Hauswänden in Moers-Vinn mit rassistischen und NS-Parolen, die mit dem Code „C 18“ auf die rechtsterroristischen Vereinigung „Combat 18“ weisen („Kampf Adolf Hitler“). Die von Thomas Ohl koordinierte Arbeitsgruppe zur NS-„Euthanasie“ plant eine Dokumentation „Krankenmorde am Niederrhein“ zu den mehreren hundert Opfern, die es auch hier im Altkreis Moers und Kreis Wesel gab.

Die Dauerausstellung zur Moerser Geschichte des 20. Jahrhunderts im Alten Landratsamt soll nach aktuellen Überlegungen am 26. Januar 2020 eröffnet werden. Entsprechend intensiv arbeiten ein halbes Dutzend Vereinsmitglieder unter der Ägide des Grafschafter Museums seit Monaten mit an deren Inhalten und Gestaltung. Weiteres unter www.erinnernfuerdiezukunft-moers.de.

(RP)
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