Moers Denkmale machen Geschichte erlebbar

Moers · Das Moerser Schloss, der Jungbornpark und die Turmwindmühle in Rheurdt luden am Tag des offenen Denkmals zum Besuch ein.

 Michael Nolte alias Caius Iulius Baccus von Castra Asciburgium führte am Moerser Schloss vor, wie einst Feuersteine benutzt wurden und wie auf Wachstafeln geschrieben wurde..

Michael Nolte alias Caius Iulius Baccus von Castra Asciburgium führte am Moerser Schloss vor, wie einst Feuersteine benutzt wurden und wie auf Wachstafeln geschrieben wurde..

Foto: klaus dieker

"Farbe bekennen" hieß das Motto beim gestrigen Tag des Offenen Denkmals, der seit Jahren an historische Orte und zu besonderen Programmen einlädt. Als absolutes Highlight wird in Moers das Schloss mit seinem weitläufigen Umfeld, mit Musenhof und Rosengarten bei den Besuchern in Erinnerung bleiben.

Mit einem Schlossfest, das zu einem ganztägigen Programm einlud, hatten die Veranstalter, das Grafschafter Museum und das Schlosstheater Moers, ihren Besuchern ein tolles Geschenk gemacht. Bereits eine Stunde nach Eröffnung zählte alleine das Museum über 200 Gäste - die waren allerdings nur die Vorhut dieser spannenden Veranstaltung.

Zahlreiche Ausstellungen und Mitmach-Aktionen

"Atemlos durch das Schloss", das hätte als Motto ebenfalls gepasst, denn sowohl Kinder wie Erwachsene hatten die Qual der Wahl. Die Workshops im Musenhof waren in Windeseile ausgebucht. Die Mitglieder des römischen Marschlagers Castra Asciburgium luden ein, wie auch die Freie Rheinische Rotte. Neben Führungen durch Dauer- und Sonderausstellung sorgte das Schlosstheater-Ensemble für Menschenansammlungen. Gestern wurde die neue Spielzeit eröffnet. Das Schlossfest gestaltete sich mottogerecht in Farbe und bunt. Für Farbe sorgten die Gaukler, die Stände wie auch das Publikum, das bei einem derartigen Angebot erst gegen Abend den Heimweg antrat.

"Denkmal, öffne dich", dem Ruf folgte in Rheurdt die Turmwindmühle am Sportplatz, die seit April von der 350 Mitglieder starken DRLG- Rheurdt-Schaephuysen als Vereinsgebäude genutzt wird. "Wir sind das erste Mal dabei", erklärte Andreas Möders vom Vorstand. Schon vor 1794 stand an der Stelle eine Achtkantmühle in Holzbauweise.

Fragen erwünscht

Bereits 1856 gelangte sie in den Besitz der Gemeinde Rheurdt, wurde1880 abgerissen und als runde Hollandermühle aufgebaut. Ab 1920 fiel sie in den Dornröschenschlaf. Mitte der 50er Jahre begannen erste Sicherungsmaßnahmen an der Ruine, ab 1980 umfangreiche Restaurierungsarbeiten nach historischen Plänen.

"Wir sind auf alle Fragen der Besucher vorbereitet", meinte Andreas Mölders. Und das Thema? Farbe satt sahen Besucher beim Blick aus den oberen Fenstern. Das Thema im nächsten Jahr lautet Technik. "Wir machen mit. Zum Mahlwerk können wir jede Menge erzählen", sagte Mölders.

Farbe als Thema

Im Repelener Jungbornpark machte sich am Sonntag der Felke-Verein startklar. "Der Park ist das offene Denkmal", erzählt Christa Wittfeld. Die Vereinsvorsitzende macht seit Jahren Besucher auf die Besonderheiten des ehemaligen Kurparkes aufmerksam. Dazu gehören der Musikpavillon, in dem am Sonntag die Moerser Blechbläser spielten, das Felke-Museum um den Lehmpastor, der Park mit den neuen Wegen, der Barfußpfad und die Kunstelemente am Repelener Meer.

Seit 2006 nutzt der Felke-Verein den bundesweiten Tag, lädt zu Führungen ein. "Dann wird es richtig voll", weiß die Vorsitzende. "Viele Besucher kenne ich seit Jahren, andere entdecken uns jetzt erst." Beim Thema Farbe war der Repelener Park gut aufgestellt. "Überall leuchten die Bäume und Büsche in herbstlichen Farben", freute sich Wittfeld.

(sabi)
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