Moers Debatte um Lkw-Sperren beim Nelkensamstagszug

Moers · Wie beim Zug in Duisburg sollen die Zufahrten beim Moerser Karnevalszug durch Fahrzeuge gesichert werden. Gestern gab es dazu ein Gespräch zwischen den Bürgermeister und Karnevals-Präsident Hans Kitzhofer.

Moers: Debatte um Lkw-Sperren beim Nelkensamstagszug
Foto: Pixabay

Für den Nelkensamstagszug in Moers werden die Sicherheitsvorschriften verschärft. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs, das gestern Vormittag Vertreter der Stadt Moers mit Beamten der Kreispolizeibehörde Wesel geführt haben. Die wesentliche Neuerung: Zufahrten zu den Straßen, auf denen der Zug unterwegs ist, müssen mit Fahrzeugen gesperrt werden. Das erfuhr Hans Kitzhofer, der Präsident des Kulturausschusses Grafschafter Karneval gestern Nachmittag bei einem Gespräch mit Bürgermeister Christoph Fleischhauer.

Bislang galt für den Zug das Sicherheitskonzept aus dem vergangenen Jahr. "Wir haben nun die Zielrichtung, dieses Konzept zu ergänzen", erklärte gestern Nachmittag der Moerser Stadtsprecher Torsten Schroeder. Dass es dazu kommen könnte, hatten die Karnevalisten zumindest geahnt, denn die Stadt Duisburg will ihr Sicherheitskonzept ebenfalls ändern. Und das hat konkrete Folgen für den Nelkensamstagszug in Moers. Denn die Wagen und Fußgruppen ziehen auch eine gewisse Strecke über Duisburger Gebiet - genauer gesagt, durch den Ortsteil Homberg. In Duisburg, so viel ist bekannt, sollen die Zufahrten zur Zugstrecke mit Lastwagen versperrt werden, um zu verhindern, dass jemand ein Fahrzeug in die Menge lenkt. Hintergrund ist der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin.

Stadtsprecher Torsten Schroeder wollte den Einsatz dieser Lkw-Sperren gestern gegenüber der RP zunächst nicht bestätigen. "Wir möchten zunächst mit den Karnevalisten darüber sprechen, sie sollen es nicht aus den Medien erfahren", bat Schroeder um Verständnis. Allerdings ließ er durchblicken, dass Moers sich für das die Änderung des Sicherheitskonzepts "zum Teil den Duisburger Vorgaben anschließen wird".

Gewissheit erhielt Hans Kitzhofer dann am späten Nachmittag bei dem Gespräch mit dem Bürgermeister. Vor diesem Termin hatte sich der Karnevalist eher skeptisch gezeigt. Am Mittwoch hatte er seine Verwunderung über die geplanten Neuregelungen in Duisburg ausgedrückt und darauf hingewiesen, dass die Behörden in Moers den kompletten Zug bereits genehmigt hätten. Gestern äußerte er weitere Zweifel: "Ich glaube nicht, dass es versicherungstechnisch möglich ist, dass die Fahrzeuge auf diese Weise eingesetzt werden." Allerdings sei er überzeugt, dass Bürgermeister Christoph Fleischhauer sich dafür einsetzen werde, dass der Nelkensamstagszug stattfinden könne.

Nach dem Gespräch zeigte sich Kitzhofer deutlich entspannter: "Wir werden mit der Stadt Hand in Hand arbeiten." Die Sperrungen werde es definitiv geben, "doch ich bin überzeugt, dass wir das stemmen werden". Doch wer wird die zusätzlichen Aufwendungen für die Sicherheit bezahlen? "Zu den Kosten kann ich noch nichts sagen", erklärte Kitzhofer. Denn da gebe es noch keine Erfahrungswerte. Er hoffe, dass "das Ganze auf einen guten Weg gebracht wird".

In einigen Großstädten in NRW, zum Beispiel in Essen, müssen sich die Karnevalisten übrigens gar keine Sorgen machen: Dort übernehmen Polizei und Ordnungsamt die Absicherung der Züge - ohne irgendwelche Kosten für die Karnevalisten.

Stefan Gilsbach

(RP)
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