Rheurdt Dauersiedler: "Die Leute wissen, dass es verboten ist"

Rheurdt · Der Artikel unserer Zeitung über die drohende Räumung der Wochenendhaus-Siedlungen in Rheurdt hat offenbar viele Bewohner bewogen, Kontakt mit den Behörden aufzunehmen. "Wie wir gehört haben, gab es in dieser Sache beim Kreise Kleve zahlreiche Anrufe, bei uns waren es zwei bis drei", berichtet Udo Hövelmans, Fachbereichsleiter der Verwaltung.

Der Kreis Kleve als zuständige Behörde hat angekündigt, eine härtere Linie gegen Dauercamper und Bewohner von Freizeithäusern zu fahren. Viele haben dort inzwischen ihren einzigen Wohnsitz aufgeschlagen, was nicht erlaubt ist. Was jahrelang toleriert wurde, könnte nun durch Maßnahmen der Behörden beendet werden. In den sozialen Netzwerken zeigten sich viele Menschen nach dem Erscheinen des Artikels empört über die Haltung der Behörden.

Sind der Kreis und die Gemeinde also herzlos? Das sieht Hövelmans anders: "Die Einwohner der Siedlung Im Heiligen Bruch beispielsweise wissen sehr genau, dass es verboten ist, dort zu wohnen", stellt er trocken fest. Das Verhältnis der Einwohner dieser Siedlung zu Verwaltung und Politik ist nicht allzu innig. Mehrmals hatten Siedler bei der Verwaltung beantragt, die Straße dort befestigen und ausbauen zu lassen, der Rat forderte in diesem Fall aber, dass die Bürger 90 Prozent der Kosten übernehmen sollten. Aus der Sache wurde nichts. Daraufhin waren in der Nähe der Kaplanskuhlen pseudo-offizielle Aushänge zu sehen gewesen, in denen vor "Staubbelastung" oder gar einem "Krebsrisiko durch Feinstaub" gewarnt wurde. Offensichtlich hatte ein Bewohner der Siedlung mit fragwürdigen Scherzen seinen Ärger über die offizielle Entscheidung ausgedrückt. Übrigens haben die Behörden auch die Ufer des Großen Parsick im Visier, wo laut Udo Hövelmans "in den vergangenen 60 Jahren viele Bauten entstanden sind, die nicht legal sind." Rechtlich dürfe dort eigentlich nur ein Zeltplatz entstehen. Der größte Teil des Gewässers und seiner Ufer liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Rheurdt.

(s-g)
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