Moers Das sind die Kandidaten - Barbara Hendricks (SPD)

Moers · Der Dauerwettstreit mit dem CDU-Abgeordneten Ronald Pofalla hatte ihre politische Arbeit im Kreis Kleve jahrzehnte lang geprägt. Pofalla, der stets als direkt gewählter Abgeordneter in den Bundestag einzog, konnte sich zu seiner Zeit auf den "schwarzen" Kreis Kleve verlassen.

Zum ersten Mal sieht Barbara Hendricks nun eine echte Chance, den Wahlkreis direkt zu gewinnen. Den vergleichsweise unbekannten Stefan Rouenhoff will sie hinter sich lassen. Es ist ein sportlicher Ehrgeiz, der sie antreibt, nötig wäre die Stimmenmehrheit nicht, denn das Mandat hat sie dank eines sehr guten Listenplatzes ohnehin sicher. Aber bei den Erststimmen Siegerin zu sein würde natürlich auch der Moral der Kreis-SPD gut tun, deren Selbstbewusstsein seit der letzten Kommunalwahl gewachsen ist. Hendricks setzt auf ihre Erfahrung und ihre Kenntnis des Kreises Kleve. In allen Kommunen war sie viele Male zu Gast, weiß, was die Menschen beschäftigt, hat zahlreiche Projekte jahrelang begleitet. Gewählt werden möchte sie dafür, dass mit der SPD die Finanzausstattung der Kommunen verbessert und ihre Investitionskraft nachhaltig gestärkt werde. Schulen sollen saniert und der Ganztag ausgebaut werden. Hendricks möchte, dass die Kommunen mehr Hilfen für die Integration von Flüchtlingen bekommen und die Pflege alter Menschen gut organisieren können. Als Ministerin hat die Kleverin nicht zuletzt mit dem Wohnungsbau zu tun, den sie vorantreibt - auch im Kreis Kleve fehlten günstige Wohnungen, etwa für Studenten und Geringverdiener.

Barbara Hendricks sagt, dass sie sich für die Interessen der Bürger, der Kommunen und der Unternehmer gleichermaßen einsetze. Sie steht hinter dem Airport Weeze, möchte beim Ausbau der Betuwe viel Lärmschutz erreichen, engagiert sich für den Denkmalschutz und für soziale Projekte. Nicht nur Umgehungsstraßen für den motorisierten Verkehr sind ihr ein Anliegen, sondern ebenso der Radschnellweg Kleve-Nimwegen, den Bund und Land unterstützen, sowie weitere Radwege. Schließlich ist Hendricks Umweltministerin, was sie im Falle einer Fortsetzung der großen Koalition auch gerne bliebe. "In Gesprächen mit vielen Menschen habe ich erfahren, dass sich mehr Bürger um den Klimaschutz sorgen als um ihren Arbeitsplatz. Auch gesunde Ernährung und eine umweltverträgliche Landwirtschaft sind ihnen wichtig."

Unter den sozialen Themen nennt Hendricks als vorrangig, das Renteneintrittsalter nicht weiter anzuheben. Und wie SPD-Kanzlerkandidat Schulz besteht auch sie auf Bildungsgerechtigkeit.

Barbara Hendricks ist 65 Jahre alt +++ geboren in Kleve +++ Lehramtsstudium +++ Promotion +++ seit 1972 Mitglied der SPD +++ 1994 erstmals in den Bundestag eingezogen +++Bundesumweltministerin seit 2013

(RP)
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