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Klingelbeutel Das Bekenntnis zum dreieinigen Gott ist unabdingbar

Moers · Für Christen hat jeder Sonntag einen eigenen Namen. Der des kommenden Sonntags lautet "Trinitatis". Die Sonntage, die diesem Fest bis zum Jahresende folgen, sind alle nach ihm benannt. Sie heißen 1. Sonntag nach Trinitatis, 2. Sonntag nach Trinitatis, usw. Insgesamt gibt es Jahr für Jahr über 20 Sonntage nach Trinitatis. Der Begriff Trinitatis erinnert die christliche Gemeinde an ihren Glauben an den dreieinigen Gott.

Die Taufe jedes Kindes wird im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes vollzogen. Jeder Gottesdienst beginnt im Namen des dreieinigen Gottes. Und das christliche Glaubensbekenntnis, das wesensmäßig zu christlichen Gottesdiensten mit dazugehört, hat eine trinitarische Form. Die Lehre von der Trinität, von der Dreieinigkeit Gottes, gehört seit dem 4. Jahrhundert zu den Grundaussagen des christlichen Glaubens.

Unumstritten war das nie, auch in der christlichen Kirche nicht. Unverständlich, unlogisch (3x1=1?), als spitzfindige theologische Spekulation und als bedeutungslos für den praktischen Glauben wurde sie auch von Theologen und Philosophen immer wieder kritisiert. Gegenwärtig ist die Trinitätslehre vor allem ein zentraler Streitpunkt zwischen Christen und Muslimen, die den Christen vorwerfen, sie hätten eine Drei-Götter-Lehre.

Für die frühen Christen galt von Anfang an: Es gibt nur einen einzigen Gott. Die christliche Gemeinde übernahm von den Juden das Bekenntnis zu dem einen Gott. Zugleich sind wir als Christen aber auch überzeugt, dass wir in Jesus von Nazareth nicht nur einem großen Menschen, sondern Gott selbst begegnen. Und Jesus sagt im Johannesevangelium: "Wer mich sieht, der sieht den Vater." (14,9).

Auf die Frage, woher wir das alles wissen, antworten wir als Christen mit dem Hinweis auf den Geist Gottes. Martin Luther schreibt in seinem kleinen Katechismus: "Ich glaube, dass ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesus Christus, meinen Herrn, glauben und zu ihm kommen kann, sondern der Heilige Geist hat mich durch`s Evangelium berufen."

Das Bekenntnis zum dreieinigen Gott ist für uns als christliche Gemeinde deshalb unabdingbar, weil wir im Glauben die Einzigartigkeit Gottes unbedingt wahren wollen und zugleich daran festhalten, dass uns in Jesus Christus Gott selbst begegnet.

Die Trinitätslehre ist in allen ihren Feinheiten für viele Christen, auf für viele Theologinnen und Theologen eine schwere Kost.

Zugleich ist der daraus erwachsende Gedanke, dass Gott wirklich mit und bei uns ist und den Weg von uns Menschen bis zuletzt mitgeht, eine sehr tröstliche Gewissheit.

(RP)
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