Moers CVJM-Kasse geleert?

Moers · Schweren Vorwürfen muss sich ein ehemaliger Kassierer des CVJM in Moers stellen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Untreue in 30 Fällen vor. Zwischen Februar 2005 und August 2006 soll der gelernte Verwaltungswirt insgesamt fast 8000 Euro unterschlagen haben. Dass er Schecks erstellt und sich die Gelder selber auszahlen lassen hat, wies der Angeklagte am ersten Verhandlungstag vor dem Moerser Amtsgericht weit von sich. „Das ist ein buchhalterisches Problem”, erklärte er. Das Geld sei für laufende Ausgaben des Vereins verwendet worden.

Die Quittungen habe er aber leider weder korrekt abgeheftet noch könne er sie heute vorlegen. Deshalb sei er nun in Verdacht geraten. Einen Teil der Quittungen habe er übrigens schon eingereicht, der andere Teil sei nach einer Pfändung auf dem Müll gelandet. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft sei falsch. Als hilfsbereit und engagiert beschrieb der stellvertretende CVJM-Leiter den Angeklagten. Zuerst habe keiner glauben wollen, dass dieser Mann sich auf Kosten anderer bereichern wolle. Erst als er insgesamt neun Termine zur gemeinsamen Jahresabrechnung abgesagt hatte, wurde man stutzig. Nachdem man ihm gekündigt hatte, habe er zwei Plastiktüten voll mit Unterlagen, unter anderem Kontoauszüge und Quittungen, abgegeben. Die Unterlagen seien aber nicht vollständig gewesen und erklären keinesfalls die fehlenden Beträge. Danach sei er zwar nicht mehr zu sprechen gewesen, habe aber noch mit der Vereinskarte bei der Metro eingekauft und die Rechnung nicht bezahlt. Die war dann auch an den CVJM gegangen. In Verdacht geraten war der Mann Ende 2005. Nach einem Wochenendseminar hatte er insgesamt 900 Euro von den Teilnehmern kassiert und diese behalten. Zur Rede gestellt, gab er zu, dass er das Geld auf seinem Konto „falsch geparkt“ habe. Der Prozess wird Mitte März fortgesetzt.

(RP)
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