Kirchen in Moers reagieren auf Corona-Krise Evangelische Kirche setzt auf Video-Andachten

Moers · Wolfram Syben, Superintendent des Kirchenkreises Moers, hat sich mit einer Botschaft an die Gemeindemitglieder gewandt.

 Die evangelische Stadtkirche in Moers-Mitte.

Die evangelische Stadtkirche in Moers-Mitte.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

In Moers hat sich ein Arbeitskreis der katholischen Kirchengemeinden St. Josef und St. Martinus gebildet, in dem neben den Pfarrern und den Hauptamtlichen der beiden Gemeinden Vertreter der Pfarreiräte und der Kirchenvorstände eingebunden sind. In Bezug auf den Umgang mit dem Coronavirus wurde, basierend auf einer Entscheidung des Bistums Münster, unter anderem beschlossen, dass alle Gottesdienste bis auf Weiteres abgesagt werden.

Außerdem gilt: Die Pfarrheime sind ab sofort bis zum 19. April geschlossen, so dass sämtliche geplanten Veranstaltungen und Treffen nicht stattfinden können. Für die Tafel St. Ida soll es eine individuelle Regelung geben. Die Kleiderkammern in St. Martinus und St. Marien bleiben geschlossen, Kleiderspenden können nicht entgegengenommen werden. Auch die Pfarr- und Gemeindebüros sind bis zum 19. April zu. Gemeindemitglieder werden gebeten, gegebenenfalls Kontakt über E-Mail und per Telefon aufzunehmen. In Absprache mit den Kommunen bleiben die Kindergärten der Gemeinden in Moers derzeit bis zum 5. April und in Duisburg bis zum 19. April geschlossen.

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Auch die Leitung der Evangelischen Kirchengemeinde Moers hat entschieden, alle gemeindlichen Veranstaltungen bis auf Weiteres abzusagen. Die Gottesdienste, heißt es, seien davon aber bislang ausgeschlossen. „Für uns als Kirche ist das eine ungewohnte Situation. Wir wollen von Herzen gerne einladen. Und zugleich müssen wir die aktuelle Situation berücksichtigen, die uns nahelegt, für eine Zeit etwas mehr Abstand zu halten“, beschreibt Wolfram Syben, Superintendent des Kirchenkreises Moers, den Hintergrund für Überlegungen, wie es mit Veranstaltungen und Gottesdiensten weitergeht. In einer Videobotschaft über die sozialen Medien erklärt er, dass Seelsorge weiterhin angeboten wird. Wer technisch in der Lage sei, heißt es, möge auch technische Kommunikationsmittel dazu nutzen, Telefon, E-Mails oder Messenger-Dienste.

Der Kirchenkreis hat zudem eine Unterseite auf seiner Homepage eingerichtet mit dem Titel: www.kirche-moers.de/miteinander-abstand-halten. Sie informiert über Entscheidungen der Gemeinden zu ihren Veranstaltungen, Gottesdiensten etc. Zudem soll es dort immer wieder Andachten und Videobotschaften geben, ebenso wie auf der Facebookseite (https://www.facebook.com/kirche.moers) oder dem kreiskirchlichen youtube-channel (https://kurzelinks.de/kirchenkreismoers).

Es ist „wichtig, dass wir alle gemeinsam daran mitwirken, Menschen, die erhöhten Schutz vor einer Infektion mit dem Corona-Virus benötigen, vor einer Ansteckung nach Möglichkeit zu schützen“, erklärt Wolfram Syben. „Wir beachten die Empfehlungen der Gesundheitsbehörden, die täglich neue Einschätzungen und Entscheidungen in Gemeinden und Kirchenkreis bedingen. Es ist eine sehr dynamische Situation. Änderungen in Planungen von Gottesdiensten, Möglichkeiten von Alternativen, möglichen Verschiebungen von Konfirmationen etc. werden wir auf unserer Internetseite verzeichnen.“

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Derweil mahnen die Ärzte der Moerser Krankenhäuser Bethanien und St. Josef die strikte Einschränkung sozialer Kontakte und den Verzicht auf Besuche im Krankenhaus an.

„Im Vergleich zur Influenzagrippewelle, bei der auf eine erkrankte Person im Schnitt eine weitere Ansteckung kommt, verhält es sich bei den Corona-Wellen, wie wir sie im bisherigen Verlauf kennen, anders: Jede erkrankte Person steckt zwei bis drei weitere Menschen an,“ erklärt Dr. Kato Kambartel, Infektiologe des Bethanien Krankenhauses. „Wir müssen die Ausbreitung der Erkrankung stoppen, damit die Kapazitäten der Kliniken ausreichen. Jeder Einzelne trägt dabei eine Verantwortung.“

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