Moers Comedy Arts: Nur fliegen ist schöner

Moers · Einen Abend voller Abwechslung erlebte das Festivalpublikum in der Enni-Eventhalle am Freitag

 Die Gruppe Tridiculous verband Beatboxen mit Breakdance und Akrobatik.

Die Gruppe Tridiculous verband Beatboxen mit Breakdance und Akrobatik.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Mit der Wehrpflicht mag es schon eine Weile vorbei sein, doch wer am Freitag das 42. Internationale Comedy-Arts-Festival in der Enni-Eventhalle besuchte, leistete trotz allem seinen Dienst und durfte sich die ein oder andere Rüge abholen. Ausbilder Schmidt, eine Kultfigur der Comedyszene, sorgte für Ordnung und Disziplin an der Humorfront und führte das Publikum mit unzensiertem Witz durch einen Abend, bei dem es mal wieder nur um das Eine ging: lauthals zu lachen.

Eröffnet wurde der Abend um 19 Uhr von Holger Ehrich, dem scheidenden künstlerischen Leiter. „Die, die mich kennen, können mich auch eigentlich wieder vergessen, das ist nämlich mein letztes Festival als künstlerischer Leiter“, verkündete er. In seinem Grußwort der Festival-Broschüre dankt er der Crew und den Künstlern für zwölf schöne Jahre und blickt mit Stolz auf anspruchsvolle und im besten Sinne anstößige Festivals zurück.

Nach einer einführenden Zurechtweisung von Ausbilder Schmidt, fand auch schon der erste Künstler des Abends seinen Weg auf die Bühne und begeisterte das Publikum nicht nur mit Mit-Klatsch-Aktionen, sondern auch mit wortwitzigen Songtexten zur Gitarrenbegleitung: Heinz Grönig, nach eigenen Aussagen eigentlich mit sieben Z geschrieben, denn „das klingt ein bisschen erotischer“. Ein sensibler Poet, gefangen im Körper eines zu stark behaarten Lkw-Fahrers und mit klaren Abschlussworten: „Ihr seid das beste Publikum der Welt, Moers!“

Für Harmonie sorgte anschließend Vera Deckers, indem sie jeden Gast im Publikum die Hand auf die Schulter des rechten Sitznachbarn legen und mit den Worten „Schön, dass du heute hier bist“ erfreuen ließ. Wer auch, wenn nicht sie, die Diplom Psychologin, die jetzt Comedy macht und zum ersten Mal beim Comedyarts Festival dabei war.

In der Pause heizte die belgische Gruppe Cirq’ulation Locale dem Publikum vor der Halle ein, die mit ihren Urban-Art-Inszenierungen bereits vor dem belgischen König spielten. Auch die dreiköpfige Gruppe Tridiculous, die Beatbox, Breakdance und Akrobatik vereint, die „NightWash“-Moderatorin Thanee, die von Frauen, Männern, Lesben, Lügen und der Liebe erzählt und Timo Wopp, der seine schizophrenen Erfahrungen seines Lebensweges zwischen Wirtschaftsberater und Artist mit dem Publikum teilt begeisterten die Anwesenden.

Und alle waren sie sich einig: Das Moerser Publikum ist unvergleichlich.

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