Comedy Arts Festival Furioses Finale mit Damen-Abend

MOERS · Zum Abschluss des Comedy-Arts-Festivals 2018 sorgte Gerburg Jahnke für eine ausverkaufte Eventhalle.

 Krönender Abschluss des Comedy Arts Festivals in Moers. Gerburg Jahnke war mit ihrem Damenkränzchen zu Gast in der Eventhalle am Solimare.

Krönender Abschluss des Comedy Arts Festivals in Moers. Gerburg Jahnke war mit ihrem Damenkränzchen zu Gast in der Eventhalle am Solimare.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Viele Worte machte Holger Ehrich, der künstlerische Leiter des Humorfest, zum Abschied nicht: „Ich höre auf und übergebe das in gute Hände! Und ich freue mich, dass mein finales Festival so schön endet!“ Er wird künftig den Kulturbetrieb in Schwerte leiten. Einen schönen Abschied in der restlos ausverkauften Enni-Eventhalle garantierte „die phantastische Gerburg Jahnke“, die Grande Dame der Kabarettszene, die mit guten Vorsätzen nach Moers gekommen war: „Ich versuche nett zu sein, also zu Männern. Wo ist denn hier mal ein Mann?“

Ein prüfender Blick, und schon war einer erspäht: Mike. Der war nicht nur freiwillig da, sondern hatte sogar die Karten besorgt. Der perfekte „Mann des Abends“ also. Und schon war Gerburg Jahnke beim Thema Nr. 1, dem Mann, den man ja jetzt bis Mitte November draußen lassen kann: „Das ist das einzig Geile am Klimawandel!“ Unter dem tosenden Gelächter des Publikums zündete sie ein Feuerwerk an Wortspielen und Weisheiten über Männer und Frauen und über das Leben im Allgemeinen und im Besonderen.

Manchmal genügte schon ein Augenzwinkern, ein kurzes Schmunzeln oder dieses unvergleichliche, höchst ansteckende Jahnke-Glucksen – und alle bogen sich vor Lachen. Selbst über vermeintliche Tabuthemen wie schwindendes Unterhautfettgewebe, figurformende Unterwäsche oder das Klimakterium: „Hört sich an wie eine Attraktion im Phantasialand!“ Wenn Männer das kriegen würden, wäre das viel zu kompliziert für die, aber die kriegen was anderes: „So’n Bauch. Das kann auch ganz schön sein, sieht man das Gedöns da unten nicht so. Aus den Augen, aus dem Sinn!“ Im Gegensatz zu Männern ist bei Frauen das Blut immer im Gehirn, erklärte Frau Jahnke, und das bewiesen auch ihre Gästinnen. Den Auftakt übernahm Dagmar Schönleber, die es binnen weniger Minuten schaffte, das Publikum zum Mitsingen eines Rolf Zuckowski-Lieds zu animieren und die sich so herrlich respektlos über aktuelle deutsche Schlager ausließ, dass keiner sich noch einen Mark Forster-Hit ohne breites Grinsen im Gesicht anhören wird.

Sarah Bosetti, die „ungekrönte Königin der Berliner Lesebühnen“, las Geschichten über die frappierende Ähnlichkeit von Gehirn und Darm, deren Position der liebe Gott bei manchen Menschen wohl verwechselt haben müsse, und Liebeslyrik, die sie aus Hasskommentaren auf ihrer Facebook-Seite gekonnt und phantasievoll umgestaltet hat. Bitterböse ging es zu bei Anka Zink, die sich über den „Gau-Dingsbums“ und den „Krawall-Horst“ ausließ, über den Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeitsdatum und Verfallsdatum und über „fiese Therapeuten“ und Yoga, wo alles anders ist.

Stürmisch gefeiert wurde auch La Signora aus Oberhausen, bei der „die Grubenlampe noch nicht erloschen ist“, weswegen sie sich infizieren konnte: „Ich bin verliiiiiebt! Ich weiß nicht, wie das passieren konnte.“ Trotz der erkältungsähnlichen Symptome rockte sie mit einem wahnwitzigen Medley aus Abzählreimen, vom Plumpsack bis Haarmanns Hackebeilchen, die Halle. Zum Schluss gab es noch einen Auftritt für Mike, der sich die Termine der nächsten Auftritte hatte merken sollen und sie, um es für seine Artgenossen ganz einfach zu machen, alle zu einer Zahl zusammengefasst hatte: 537.

Von so viel männlichem Scharfsinn war Gerburg Jahnke beeindruckt: „Indoor-Haltung, stimmt’s?“ Das Endergebnis der Kabarettistinnen zum Moerser Publikum fiel überragend positiv aus: „Ihr habt uns total viel Spaß gemacht!“ Ein Kompliment, das mit minutenlangem Beifall und Standing Ovations erwidert wurde.

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