Gesellige Leute waren die Buchwalds schon früher. Doch seit Siggi Buchwald die Demenz-Diagnose erhielt, dreht sich das ganze Leben der beiden nur um Krankheit und Pflege. Erholung, Spaß und das Zusammensein mit Anderen kommen für beide zu kurz. Wenigsten einen Bruchteil davon finden die Buchwalds am Schwanenring auch heute noch. "Für die Erkrankten sind die Treffen unterhaltsam und machen Spaß, den Angehörigen verschaffen sie einmal etwas Luft", sagt Albert Sturtz. Der Fachberater Demenz der Grafschafter Diakonie - Diakonisches Werk Kirchenkreis Moers organisiert und betreut die Treffen im Rudolf-Schloer-Stift zusammen mit zwei speziell dafür geschulten ehrenamtlichen Helferinnen.

"Uns ist es wichtig, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen", sagt er. So gibt es beispielsweise das beliebte Wunschkonzert, bei dem sich die Teilnehmer ihr Lieblingslied wünschen, das dann alle zusammen singen. Sie haben aber auch schon zusammen das Gemüse für den Eintopf geschnippelt oder das Obst für den Nachtisch zum gemeinsamen Mittagessen. Zum festen Standard gehört die "Vertellekes-Runde" zu Beginn. "Vertellekes" machen die Teilnehmer zu einem Thema, und passend dazu hat das Helferteam den Tisch gedeckt. Heißt: Beim Thema "Wandern" sind dort Kompass und Landkarte dekoriert oder sind zwei Rücksäcke zu finden.

All das sind Gründe dafür, warum Siggi Buchwalds die Runde liebt und seit fünf Jahren kaum einen "Vertellekes-Termin" verpasst hat. Und was bringen die Hülsdonker Vormittage seiner Frau? Ulla Buchwald genießt die frei gewordenen Zeit und geht zum Beispiel alleine zum Bummeln durch die Stadt.

Das Café Vertellekes ist jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat im Ev. Gemeindezentrum Hülsdonk, Schwanenring 5, in der Zeit von 9.30 bis 12.30 Uhr geöffnet. Zum Abschluss gibt es ein Mittagessen, zu dem die Angehörigen eingeladen sind.