Moers Buntes Comedy-Spektakel im Bollwerk

Moers · Holger Ehrich hat mit dem "Sparkassen-Weihnachts-Club" für begabte Nachwuchs-Künstler im Moerser Jugendkulturzentrum ein würdiges Pendant zum großen Comedy-Festival im Sommer etabliert.

 Asphalt-Helden: Jonglage Künstler im Comedy-Arts-Weihnachtsclub.

Asphalt-Helden: Jonglage Künstler im Comedy-Arts-Weihnachtsclub.

Foto: Klaus Dieker

Das Moerser "Comedy Arts Festival" im Sommer kennt jeder, was nicht verwundert. Es wurde in diesem Jahr schließlich 38 Jahre alt. Seinen winterlichen Ableger, den "Sparkassen-Weihnachts-Club" gibt es dagegen erst seit vier Jahren. Er ist so etwas wie der kleine Bruder des großen "Comedy Arts", findet alljährlich an zwei Abenden im Advent im Moerser Jugendkulturzentrum "Bollwerk 107" statt und wird, ebenso wie das sommerliche Lachspektakel, von Holger Ehrich organisiert.

So auch an diesem Wochenende. Unter dem Titel "Asphalt Helden" hatte der langjährige Comedy-Arts-Macher für den diesjährigen "Sparkassen-Weihnachts-Club" wieder ein kurzweiliges Programm aus Comedy, Akrobatik und Clownerie zusammengestellt und dazu zwar bisher noch nicht ganz so bekannte, aber dennoch ausgezeichnete Künstler eingeladen.

Das waren in diesem Fall der Luft- und Cyr-Wheel-Akrobat "Herr Benedict", der jonglierende Clown Matthias Romir, sowie der als verklemmter Beamter auftretende Stand-up-Comedian Herbert Faulhaber. Darüber hinaus waren wie immer auch wieder Holger Ehrich selber und seine Frau Deana Kozsey als bereits allseits bekanntes, skurriles Comedy-Pärchen "Duo Diagonal" mit von der Partie.

Die Mischung garantierte einen abwechslungsreichen Abend. Herbert Faulhaber machte dabei den Anfang. Streng gescheitelt und ausgestattet mit einem biederen Fischgrät-Jackett ließ er als Bundesbeamter für "ungewöhnliche Maßnahmen und Bürgerbeteiligung", kurz "BFUMUB" genannt, sein Publikum zunächst durchzählen und dann stehend mit der Hand auf dem Herzen den alten Roy-Black-Hit "Schön ist es, auf der Welt zu sein" singen. Wenig später betätigte sich dann auch noch mit viel mimischem Körpereinsatz als begeisterter Vogelstimmenimitator und begabter Teller-Jongleur.

Auch Matthias Romir jonglierte, allerdings auf Rollschuhen, wobei er für seine Jonglagen vor allem weiße Luftballons verwendete, die immer wieder zur Decke zu entschweben drohten oder als Liebesgabe für eine Zuschauerin in der ersten Reihe Verwendung fanden.

Den artistischen Teil deckte "Herr Benedict" ab, wobei er sein Publikum sowohl mit wilden Kreiseln im Cyr-Wheel, einer Art Rhönrad mit nur einem Ring, als auch mit akrobatischen Leistungen an zwei von der Decke herabhängenden Bändern begeisterte.

Schreiend komisch: Deana Kozsey und Holger Ehrich und ihre komödiantisch folkloristischen Tanz- und Gesangseinlagen als russisch- deutsches Paar Branka Borscht und Roger. Schon bei der Eröffnungsshow des diesjährigen Comedy Arts Festivals hatte die russische Folkloreexpertin Branka mit derbem Charme und rauchiger Stimme das männliche Publikum umgarnt. Diesmal war es Klaus, dem ihr Herz zuflog. Doch der war schon vergeben, so dass sich schließlich entschloss, am Ende doch noch ihren Bühnenpartner Roger tanzend mit zwei himmelblauen Bändern zu fesseln.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort