Engagierte Moerserin Das Wohl der Menschen liegt ihr am Herzen

MOERS · Die ehemalige stellvertretende Bürgermeisterin Erika Scholten ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.

 Erika Scholten mit (von links) Landrat Ansgar, ihrem Mann Wilfried Scholten und dem stellvertretenden Bürgermeister Ibrahim Yetim.

Erika Scholten mit (von links) Landrat Ansgar, ihrem Mann Wilfried Scholten und dem stellvertretenden Bürgermeister Ibrahim Yetim.

Foto: Stadt Moers

Es gibt immer noch viele Menschen, die glauben, dass Freitag der 13. ein Unglückstag ist. Für die ehemalige stellvertretende Moerser Bürgermeisterin Erika Scholten war das jedoch nicht so. Im Gegenteil, denn ihr kam mit der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an diesem Freitag eine ganz besondere Ehre zuteil.

„Ich war schon ziemlich überrascht, als ich vor zwei Monaten von unserem Landrat Ansgar Müller darüber informiert worden bin“, erklärte sie kurz vor dem offiziellen Verleihungsakt im ehrwürdigen Rittersaal des Moerser Schlosses. „Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.“ Wer Erika Scholten kennt, weiß, dass diese Bescheidenheit echt ist. Mehr als vier Jahrzehnte war sie in der Moerser Kommunalpolitik aktiv gewesen, davon die letzten 15 Jahre als stellvertretende Bürgermeisterin, ohne dass sie sich in all dieser Zeit jemals eitel ins Rampenlicht gedrängt hat. Dabei hätte sie dazu mit Sicherheit allen Grund gehabt, wie die lange Liste ihrer kommunalpolitischen Verdienste in Ansgar Müllers Laudatio deutlich machte. So war Erika Scholten, nachdem sie 1969 in die SPD eingetreten war, bereits sechs Jahre später als Direktkandidatin für den Wahlbezirk Schwafheim auf Anhieb in den Moerser Stadtrat eingezogen. Zu der Kandidatur bewogen hatte die damals schon eine Weile in der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen tätige Mutter von drei Kindern, dass die Bundes-, Landes- und auch Kommunalpolitik in dieser Zeit fast ausschließlich von Männern gemacht wurde.

Dabei galt ihr Engagement jedoch nicht nur den Frauen, sondern ganz allgemein den sozial schwachen Menschen. So setzte sich Erika Scholten bereits in den 70er Jahren für die Etablierung eines Senioren-, Ausländer- sowie Behindertenbeirates in Moers ein, war außerdem Mitbegründerin des Schwafheimer Seniorenzentrums und leistete durch ihre Zusammenarbeit mit dem multikulturellen „Internationalen Kulturkreis Moers“ einen großen Beitrag zur Integration ausländischer Mitbürger in der Grafenstadt. Mit der Ernennung zur stellvertretenden Moerser Bürgermeisterin kamen dann noch zahlreiche repräsentative Aufgaben, zum Beispiel bei Vereinsjubiläen, Karnevalsveranstaltungen oder Kindergartenfesten dazu, um nur einige Bespiele zu nennen. „Du hast dich immer darum gekümmert, dass es anderen Menschen gutgeht und dabei nie auf ihre soziale oder nationale Herkunft geschaut“, fasste Ibrahim Yetim als Stellvertreter von Bürgermeister Christoph Fleischhauer Erika Scholtens Verdienste noch einmal einer kurzen Grußrede zusammen.

„Diese Ehrung macht mich sehr glücklich, aber auch ein wenig verlegen“, bekannte Erika Scholten in einer abschließenden Dankesrede an die vor allem aus ihrer Familie und langjährigen politischen Weggefährten bestehende Festgesellschaft. „Wenn ich heute zurückblicke, würde ich sicher alles wieder so machen.“

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