Moers Bürger überreichen Protest-Unterschriften

Schon seit dem vergangenen Herbst sind in den Awo-Seniorenbegegnungsstätten Unterschriften gegen mögliche Kürzungen und drohende Schließungen von Awo-Einrichtungen gesammelt worden – gestern wurden diese Listen Bürgermeister Norbert Ballhaus übergeben. Darauf: 968 Unterschriften von Protestlern.

Den Vertretern der Awo-Ortsvereine Monika Klömpken, Milly Hamacher, Sonja Gildemeister, Ursula Lambracht und Thomas Wenzel erläuterte Ballhaus gestern die weitere Vorgehensweise. "Ich bestätige Ihnen formal den Eingang", sagte er. Die Unterschriftensammlung werde er unter Punkt "Mitteilungen" morgen in die Ratssitzung einbringen. Für den 20. März ist eine Sondersitzung des Rates geplant, bei der über die Zukunft der Senioren-Begegnungsstätten (die RP berichtete) entschieden werden soll. Im Vorfeld meldete der Sozialausschuss jedoch Beratungsbedarf in dieser Sache an, wie Ballhaus berichtete. Sollte es das Thema mit einer Verwaltungsvorlage nicht auf die Tagesordnung der Sondersitzung schaffen, sei der nächste mögliche Termin die Ratssitzung am 14. Mai, so Ballhaus.

Bedroht sind die Begegnungsstätten in Repelen, Meerbeck und Eick. Die älteren Besucher befürchten Schließungen. "Wir hoffen auf eine Entscheidung im Sinne der Leute und unserer Einrichtungen", sagt Thomas Wenzel. "Positiv ist für uns, dass wir nun um die Zeitschiene wissen." Wichtig sei, dass die Sitzungen noch vor der Kommunalwahl am 25. Mai stattfinden.

Die Nachfrage nach den Unterschriftenlisten sei hoch gewesen, sagt Milly Hamacher. "Wir brauchten nicht darauf hinweisen. Das haben wir selten so erlebt." Sie führte nochmals aus, wie wichtig für die ältere Bevölkerung die Begegnungsstätten sind und sprach von gewachsenen Beziehungen im Quartier. "Die Menge der Unterschriften zeigt, dass die Menschen engagiert dahinter stehen und die Qualität Ihrer Arbeit zu würdigen wissen", sagt Ballhaus. Die Besucher seien die eigentlichen Experten und sollten mit ihren Bedürfnissen im Vordergrund stehen.

Gleichzeitig müsse die Frage nach der Finanzierbarkeit geklärt werden. "Die Politik ist jetzt am Zug", so der Bürgermeister. Dass in dieser Angelegenheit die Unterschriftensammlung übergeben wurde, sei ein anerkannter Weg, wie Ballhaus betonte. Hätten die Initiatoren sich für einen Bürgerantrag entschieden, hätte ein Ausschuss zunächst darüber beraten. Wertvolle Zeit wäre verloren gewesen.

(sabi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort