Gefährliches Nadelöhr in Schwafheim Bürger fordern Tempo 30

Moers · Ärgernis in Moers-Schwafheim: Anwohner sehen die Kreuzung von Länglingsweg und Waldstraße als gefährliches Nadelöhr, nachdem die Düsseldorfer Straße nur noch in einer Richtung befahrbar ist.

 Die Baustelle an der Kreuzung Düsseldorfer Straße/Länglingsweg in Moers-Schwafheim ist zu einem gefährlichen Nadelöhr geworden.

Die Baustelle an der Kreuzung Düsseldorfer Straße/Länglingsweg in Moers-Schwafheim ist zu einem gefährlichen Nadelöhr geworden.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Jörg Wozniak hat den Linienplan für die Busse studiert, die jetzt jeden Tag die Kreuzung von Länglingsweg und Waldstraße passieren. „Es sind rund 86“, sagt der Sprecher der Bürgerinitiative Länglingsweg. „Wenn es Gelenkbusse sind, kommen sie kaum um die Kurve herum in die Waldstraße. Die Kreuzung ist jetzt ein Nadelöhr. Sie ist gefährlich. Und sie wird noch gefährlicher, wenn die Waldschule ab dem 7. Mai wieder Zug um Zug mit dem Unterricht beginnen sollte. Diese Kreuzung gehört zum Schulweg der Grundschüler.“

Seitdem Mitte vergangener Woche die Beschilderung aufgestellt wurde, weil die Düsseldorfer Straße in der Hauptphase der Erneuerung nur noch in Richtung Krefeld für die Autofahrer zu benutzen ist, ist die Situation an der Kreuzung von Länglingsweg und Waldstraße noch einmal kritischer geworden. Hinzu kommt eine Baustelle nahe dieser Kreuzung, an der ein Gebäude entsteht, durch die ein Fußweg einseitig gesperrt ist. „Die Autofahrer suchen sich gerade den Weg, der für sie am günstigsten ist, um durch Schwafheim zu kommen und halten sich nicht immer an die Durchfahrverbote“, hat Wozniak beobachtet. „Nur ein Teil nimmt die weiträumige Umleitung, die über die Römerstraße in Schwafheim zur Kreuzung der Römerstraße mit der Ruhrorter Straße in Asberg führt. Besonders die Straßen Länglingsweg, Kirchweg und Heideweg sind davon negativ betroffen.“

Um die Kreuzung von Länglingsweg und Waldstraße sind Schilder für ein absolutes Halteverbot aufgestellt, damit Busse diese passieren können. Die großen schwarzen Bodensockel für die Stangen, an denen diese Schilder aufgestellt sind, grenzen die Breite des Fußwegs teilweise auf eine Breite von einem Meter ein, wie Wozniak nachgemessen hat. „Wenn Senioren mit ihren Rollatoren zum Einkaufzentrum gehen, ist das zu eng“, sagt er. „Das gleiche gilt für Familien mit Kinderwagen. Theoretisch dürfen sie auf die Straße ausweichen, weil sie mit sperrigen Gegenständen unterwegs sind. Praktisch ist das viel zu gefährlich, weil nur wenige Autofahrer diese Regelung kennen.“ Er verweist außerdem auf den Mindestabstand von 1,50 Meter, der in der Coronazeit gilt. „Dieser Abstand ist nicht einzuhalten“, sagt der Schwafheimer.

Um das Problem mit den Sockeln zu lösen, schlägt er vor, Baustellenschilder an Pfosten von Schildern oder Laternenmasten zu befestigen, die bereits vorhanden sind: „Das ist technisch möglich und dürfte kein besonderer Aufwand sein.“ Außerdem schlägt er vor, während der zweiten und dritten Bauphase, in denen bis Ende September die „Operation an der Hauptschlagader Düsseldorfer Straße“ erfolgt, die Geschwindigkeit auf dem gesamten Länglingsweg auf 30 Kilometer pro Stunde zu begrenzen.

„Tempo 30 fordert die Bürgerinitiative seit Jahren“, sagt Wozniak. „Neben der Kreuzung mit der Waldstraße ist die Kreuzung mit der Dürerstraße gefährlich. Jetzt kommt zu dem starken Kunden- und Lieferverkehr zum Einkaufszentrum am Länglingsweg noch der Umleitungsverkehr. Fußgänger und Radfahrer haben auf dieser Straße, die durch ein Wohngebiet führt, das Nachsehen und leben gefährlich. Nicht ohne Grund fordern ADFC und BUND in Wohngebieten Tempo 30.“

Die Stadt Moers teilt diese grundsätzliche Sichtweise. „Sie ist offen für eine Regelgeschwindigkeit auf Hauptstraßen – in diese Kategorie fällt auch der Länglingsweg – von 30 und mit Ausnahmen auf 50 Kilometer pro Stunde, zumindest für eine Testphase“, erklärt Thorsten Schröder, Sprecher der Stadt. Die Rechtslage lasse dies allerdings derzeit nicht zu. Hier sei der Gesetzgeber gefragt.

Bezogen auf die aktuelle Baumaßnahme verweist die Stadtverwaltung auf die intensive und enge Abstimmung mit Feuerwehr, Polizei, Enni, Niag und Straßen.NRW. Nach einer Eingewöhnungszeit könne man notfalls nachsteuern. Auch gehe man Hinweisen von Anwohnern unverzüglich nach. Für den fließenden Verkehr falle das in die Zuständigkeit der Polizei.

Es gebe begleitend Geschwindigkeitsmessungen und Kontrollen. So sei eine Geschwindigkeitsüberwachung am Montag unauffällig gewesen, teilt die Stadtverwaltung mit und verweist auf eine weitere Überprüfung am Dienstag. Da wurden bei 132 durchgefahrenen Fahrzeugen auf dem Kirchweg insgesamt nur zwei Verstöße beobachtet.

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