Moers Bündnis will E-Mobilitätskonzept

Moers · Stärkung des sozialen Wohnungsbaus, Ausbau der Elektromobilität, eine breitere Bürgerbeteiligung - SPD, Grüne und Grafschafter haben ihre Kooperationsvereinbarung überarbeitet und ergänzt.

Ja, sie können sich vorstellen, gemeinsam weiterzumachen; auch - das Einverständnis der Wähler vorausgesetzt - über die Kommunalwahl 2020 hinaus. Seit vier Jahren stellen SPD, Grüne und Grafschafter die Mehrheit im Stadtrat. Jetzt hat das Bündnis für Moers eine erste positive Bilanz der Zusammenarbeit gezogen, die Schwerpunkte für die kommenden zwei Jahre festgezurrt und bei dieser Gelegenheit die bestehende Kooperationsvereinbarung um Themen ergänzt. Ein Überblick. Was der SPD wichtig ist Die Sozialdemokraten stellen das Thema sozialer Wohnungsbau in den Fokus. "Konkret soll endlich wieder ein nennenswerter sozialer Wohnungsbau in Moers, in Zusammenarbeit mit den Unternehmen der Wohnungswirtschaft, auf den Weg gebracht werden", sagt Fraktionschefin Carmen Weist. "Gemeinsames Ziel sei es, sich mit der Wohnungswirtschaft auf eine quartiersabhängige Quote, also einen je nach Wohnumfeld fest zu vereinbarenden Anteil von Sozialwohnungen bei Wohnungsneubauten, zu verständigen, um besonders jungen Familien in Moers eine Perspektive zu verschaffen.

Herzensthema Nummer zwei bei der SPD: die präventive und innovative Seniorenarbeit. "Wir wollen möglichst vielen älteren Mitbürgern einen deutlich längeres, eigenständig organisiertes und selbst gestaltetes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen", so Weist. Die innovative Seniorenarbeit in Moers müsse deshalb nachhaltig weiterentwickelt und auf Dauer finanziert sein. Das betreffe insbesondere den kontinuierlichen Ausgleich von Tariferhöhungen. Was den Grünen wichtig ist Derweil setzen auch die Grünen verstärkt auf ein Profilthema: die Ökologie. So wollen die Bündnispartner ein Mobilitätskonzept für Bus, Bahn und Fahrrad entwickeln, das Radfahrer und ihre Interessen stärkt, für bessere Radwege und die Vermeidung von Unfallschwerpunkten sorgt und den ÖPNV stärker in die Pflicht nimmt. Im Rahmen eines E-Mobilitätskonzeptes soll eine Ladeinfrastruktur für E-Bikes und E-Cars entstehen. Was das betrifft, sagen die Grünen-Fraktionschefs Christopher Schmidtke und Gudrun Tersteegen, müssten die städtischen Töchter mit ins Boot geholt werden. Eine Anbindung an den Radschnellweg Ruhr über die neue A40-Brücke hinweg hält das Bündnis für genauso zwingend notwendig wie die Planungen von Rad-Trassen über Moers hinaus, zu den Wir-4-Standorten und zur Hochschule Rhein-Waal. Was den Grafschaftern wichtig ist Bürgerbeteiligung auf Augenhöhe - für Claus Peter Küster von der Fraktion "Die Grafschafter" ist das ein essenzieller Bestandteil des Bündnisprogramms. "Der mobile Bürgerservice sollte endlich starten", sagt der Fraktionschef. Abgesehen davon will das Bündnis in den Stadtteilen künftig themen- und anlassbezogene Gesprächsforen initiieren - zum Beispiel in Kapellen oder Bei den weiterführenden Schulen soll abgefragt werden, ob - und wenn ja, in welcher Form - Interesse an Mit- und Selbstbestimmungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche besteht. Was allen wichtig ist Fest steht für alle Partner: Das Weiße Haus darf nicht verkauft werden. Und es soll wieder ein Moerser Parkfest geben. Eine von vier neuen bündnisinternen Arbeitsgruppen arbeitet bereits an der Umsetzung.

(RP)
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