Tipps von Moerser Buchhändlerin Diese Bücher sollten Sie im Herbst lesen

Moers · Die Moerser Barbara-Buchhandlung hat für unsere Leser Buchtipps für den Herbst parat. Buchhändlerin Katrin Olzog empfiehlt sechs Bücher für Erwachsene, zwei für Jugendliche.

 Zahlreiche Neuerscheinungen laden in Herbst und Winter zum Lesen ein.

Zahlreiche Neuerscheinungen laden in Herbst und Winter zum Lesen ein.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Auch wenn die großen Buchmessen mit den verschiedenen Neuerscheinungen noch ausstehen, in der Moerser Barbara Buchhandlung hat sich die Kundschaft längst entschieden. „Der Buchhandel ist über die Verlagsvorschau schon länger über die Neuerscheinungen informiert, so dass wir gut vorbereitet in den Herbst starten“, sagt Buchhändlerin Katrin Olzog. „Ich denke, dass es keine Überraschungen geben wird.“

Zur See“ von Dörte Hansen Neuerscheinungen liegen daher an der Burgstraße gut sortiert aus. Für Olzog steht das neue Buch „Zur See“ von Dörte Hansen aktuell an erster Stelle, das bereits als das Buch des Monats Oktober gilt. Dörte Hansen erzählt in ihrem dritten Werk die Geschichte einer alteingesessenen Insel-Familie. Alle sind eng in ihrer Inselwelt miteinander verbunden, die Veränderungen ausgesetzt ist. „Für mich ist Dörte Hansens unheimlich klare Sprache faszinierend, die wir bereits aus ihren Büchern ‚Altes Land‘ und ‚Mittagsstunde‘ kennen: eine gute Familiengeschichte“, so Olzogs Tipp.

Jahre mit Martha“ von Martin Kordić In „Jahre mit Martha“ von Martin Kordić, dem zweiten Tipp, sieht die Moerser Buchhändlerin mehr als eine Liebesgeschichte zwischen einer älteren Frau und einem sehr jungen Mann. „Da ist mehr drin, nämlich viel deutsche Zeitgeschichte“, sagt Olzog. Der Migrationshintergrund des jungen Bosniers, die Klassengesellschaft und gesellschaftliche Ressentiments bilden den Rahmen dieser Geschichte.

Lügen über meine Mutter“ von Daniela Dröscher Bei „Lügen über meine Mutter“ serviert die Autorin Daniela Dröscher einen mit vermutlich biografischen Erlebnissen gespickten Roman, in dem sich alles um das Übergewicht der Mutter dreht. Das ist verantwortlich für alles, was in der Familie in den 1980er- und 1990er Jahren passiert. Das ist jedenfalls die fixe Idee des patriarchalischen Vaters, der zugleich so von seinem eigenen Versagen ablenkt. „Für mich ist die damalige Rolle der Frau interessant, die uns heute zeigt, wie sich Frauen freigekämpft haben“, sagt Katrin Olzog. Daniela Dröscher gehört zu den sechs Finalistinnen und Finalisten, die für den Deutschen Buchpreis nominiert sind. Am 17. Oktober wird er in Frankfurt verliehen.

Kummer aller Art“ von Mariana Leky Bei „Kummer aller Art“ von Autorin Mariana Leky schätzt Katrin Olzog den poetischen Stil „und die wunderschöne Art zu schreiben. Dieses Buch ist für mich wie eine gute Schachtel Pralinen“, so die Buchhändlerin. Worum geht es bei den in sich abgeschlossenen Geschichten über alltägliche Probleme, die in der Zeitschrift „Psychologie Heute“ bereits als Kolumne erschienen sind? Die Autorin porträtiert Menschen präzise, humorvoll und mit großem Sinn für Feinheiten in allen Lebenslagen. Ihre Gemeinsamkeit: Der Kummer scheint alle zu vereinen gepaart mit der Erkenntnis, dem Leben entkommt man nicht auf Dauer.

Die Gilde der Hutmacher“ von Tamzin Mechant Für Kinder und Jugendliche hat Katrin Olzog zwei Tipps parat. „‚Die Gilde der Hutmacher‘ ist ein typisches Mädchenbuch ab zehn Jahren“, sagt sie. Die engelische Autorin Tamzin Mechant entführt in die Fantasy-Welt mit uralter Handwerkskunst, streng gehüteten Geheimnissen und magischen Gilden.

Leo und Lucy“ von Rebecca Elbs „Leo und Lucy“ ist ein Tipp für junge Leser: „Eine witzige Geschichte um Leo, der bei einem Vorlesewettbewerb ein Skateboard gewinnen will“, erzählt Olzog. „Nur ist er der schlechteste Vorleser von Köln-Chorweiler. Aber Lucy weiß Rat.“

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