Moers Brutale Bilder im Netz

Moers · Am Freitag will die Hooligan-Band "Hungrige Wölfe" in Moers ein Konzert geben. Die Musiker selbst distanzieren sich von rechtsradikalen Idealen, die Konzert-Gegner hingegen glauben das nicht so ganz.

Moers: Brutale Bilder im Netz
Foto: AFP, AFP

Der Verfassungsschutz ordnet die Band "Hungrige Wölfe"/ "Kategorie C" aus Bremen nicht als rechtsextremistische Band ein. Aber den deutschen Friedenspreis dürften die Musiker auch nicht unbedingt gewinnen: Sie bekennen sich offiziell zur Fußball-Hooliganszene. Und die ist gewaltbereit — oder sogar gewaltsuchend. Entsprechend nannten sie sich vormals auch "Kategorie C" — so wie die Polizei die an Auseinandersetzungen interessierten Fußballfans einordnet.

"Für uns ist es eine Hooligan-Band. Es gibt allerdings Schnittstellen zwischen dieser und der rechten Szene", so Carola Holzberg vom Innenministerium NRW. Am Freitag kommt die Musikgruppe erneut in den Club Coyote in der Kirschenallee. Der Kartenvorverkauf im Internet ist bereits geschlossen. Philipp Küppersbusch, Ratsmitglied der Grünen und Antifaschist, will das Konzert nicht wieder stillschweigend hinnehmen. Er hat für Freitag um 19 Uhr eine Gegen-Demonstration angemeldet.

Polizei mit großem Aufgebot

Die Polizei wird mit einem Großaufgebot sowohl den Demonstrationszug wie auch das Konzert begleiten. "Wir werden wohl auch eine Zeitlang die Homberger Straße komplett sperren", sagt Polizeisprecherin Sabine Vetter. Beim Auftritt im März blieb alles friedlich, überhaupt sei es bei "keinem unserer Konzerte bisher zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen", teilen die "Hungrigen Wölfe" auf ihrer Internetseite mit. Dennoch befürchten Antifaschisten, die Fans der Band könnten für schlechte Stimmung im Ort sorgen. Die Videos auf Internetseiten wie "YouTube" oder "MySpace" sind teilweise erschreckend. Die Band selbst ist nicht für die Bilder verantwortlich. Fans haben Videos brutaler Schlägereien im Fußballumfeld zur Musik der Band ins Netz gestellt. Die "Hungrigen Wölfe" verstehen sich als "Fußball-Band", weisen politische Interessen von sich. "Fußball ist Fußball und Politik bleibt Politik", heißt es auf der Seite. "Ja, auch wir haben eine Vergangenheit, die wir nicht leugnen. Aber die Bands, in denen wir gespielt haben, gibt es nicht mehr und wird es auch nicht mehr geben...unsere Konzerte sind keinesfalls Sammelpunkte von so genannten hirnlosen rechten Schlägern . . ."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort