Kamp-Lintfort Brummi schläft glücklich neben Flummi
Kamp-Lintfort · Alexander Milanovic stand am Mittwochmorgen für fünf Minuten im Mittelpunkt, als er seine kurze Bildergeschichte "Brummi startet durch" im Familienzentrum Arche vorstellte. Der 15-Jährige genoss es sichtlich, dass Simon (5), Justus (4) und weitere 30 Kinder diese Geschichte durchlebten, die er selbst erfunden und mit Bildern versehen hatte.
Eine so große Anerkennung wird dem Hauptschüler sonst nicht zuteil. Und Alexander Milanovic war glücklich, als schlagartig alle Hände hoch gingen, nachdem seine Kunstlehrerin Johanna Fojutowski gefragt hatte: "Wem hat es toll gefallen?"
Die Klassen 10a und 10b der Hauptschule am Niersenberg hatten mit ihrer Kunstlehrerin Johanna Fojutowski vor drei Monaten das Projekt "Bilderbücher" gestartet. Die 15- und 16-jährigen Jugendlichen sollten Geschichten erfinden und Bilder dazu malen.
In vielen davon geht es um die Suche nach Freunden, die Sehnsucht nach Anerkennung und das Zurechtkommen in der "großen" Welt, so auch in der Geschichte "Brummi startet durch", die von den Kinder im Familienzentrum als beste ausgewählt wurde. Dabei ist "Brummi" kein Lastwagen, sondern ein Cabriolet. Brummi putzt sich morgens seine Zähne, kauft Brötchen und erkundet die Welt.
Dann trifft Brummi seinen Freund Flummi. Sie verabreden sich zum Kino. Sie sehen einen Gruselfilm, der so gruselig ist, dass sie Angst bekommen. Deshalb fragt Brummi die Eltern von Flummi, ob er dort übernachten darf. Und in einer Garage schlafen sie nebeneinander glücklich ein, denn sie haben ihren sicheren Ort in der "großen" Welt gefunden.
"Die Bilderbücher sollten nicht im Regal verstauben", erklärt Johanna Fojutowski die Idee, sie von den Schülern vorstellen zu lassen. "Sechs davon wurden ausgewählt." Zur Vorstellung mit Beamer bot sich das Familienzentrum an, das an der Fasanenstraße gegenüber der Hauptschule liegt.
Und zu dem guter Kontakt besteht. "Wir unterstützen uns oft gegenseitig", erläuterte Elke Biersa, die Leiterin des Familienzentrums, warum die Anfrage der Hauptschule sofort auf offene Ohren stieß. Außerdem waren alle sechs Bilderbücher kindgerecht und liebenswert, einige davon, wie das von Alexander Milanovic, sogar mit einer tiefgängigen zweiten Ebene.
