Neukirchen-Vluyn Brandschutz-Sanierung wird viel teurer

Neukirchen-Vluyn · Laut den aktuellen Planungsunterlagen fallen die Kosten für die Umbaumaßnahmen um rund 230 000 Euro höher aus. Nun müssen die Ratsfraktionen entscheiden, ob das Sanierungs-Konzept "abgespeckt" werden kann.

 Blick auf die abendliche Kulturhalle mit dem Kulturcafé. Die Stadt hofft bislang, dass Ende des Jahres das gesamte Gebäude wieder für das Publikum geöffnet werden kann. Die Vereine wären froh, wenn das Veranstaltungszentrum erneut zur Verfügung stehen würde.

Blick auf die abendliche Kulturhalle mit dem Kulturcafé. Die Stadt hofft bislang, dass Ende des Jahres das gesamte Gebäude wieder für das Publikum geöffnet werden kann. Die Vereine wären froh, wenn das Veranstaltungszentrum erneut zur Verfügung stehen würde.

Foto: Kress

Die Brandschutzsanierung in der Kulturhalle Vluyn werden voraussichtlich erheblich kostspieliger als erwartet. Das hat die Stadt Neukirchen-Vluyn gestern mitgeteilt. Während eine Kostenschätzung vom Anfang des Jahres von 730 000 Euro Kosten ausging, werden laut den nun vorliegenden Planungsunterlagen 928 000 Euro gebraucht. Hinzu kommen 34 000 Euro für eine Brandschutzmeldeanlage.

"Darüber hinaus geht die Stadt bei derart umfangreichen Sanierungsarbeiten an Altbauten davon aus, dass weitere, noch nicht vorhersehbare Maßnahmen notwendig werden. Neben den aufgeführten, den Brandschutz betreffenden Arbeiten enthält die Planung auch zum Beispiel die Erweiterung der Küche und die Erneuerung der Dachgeschossdämmung", heißt es in der Mitteilung der Stadt.

Die Kulturhalle ist seit März geschlossen, weil bei einer Brandschau zahlreiche Mängel entdeckt wurden. Bei der Suche nach Ursachen geriet die Verwaltungsspitze wegen Versäumnissen in die Kritik. Der technische Beigeordnete Ralf Eccarius wurde in Folge abgewählt.

Zugleich waren sich Verwaltung und Fraktionen einig, dass die Brandschutzmängel rasch beseitigt werden sollen. Ein Ingenieursbüro wurde im Frühjahr mit der Planung beauftragt. Das Konzept wurde der Politik im Mai 2013 vorgestellt und danach durch die Bauaufsicht und die Brandschutzdienststelle des Kreises Wesel freigegeben. Bislang ging man bei der Stadt davon aus, dass die Kulturhalle Ende des Jahres wieder geöffnet werden kann.

"Das ist eine böse Überraschung", räumt Stadtsprecher Frank Grusen ein. Nun müsse geklärt werden, welche Maßnahmen für den Brandschutz wirklich nötig seien und welche man eventuell zurückstellen könne. Sicher ist, dass im Augenblick nicht genug Geld im Haushalt ist, um die neu ermittelten Kosten zu bezahlen: "Eine Sanierung im genannten Kostenumfang ist im aktuellen Haushalt nicht vorgesehen." Die neuen Unterlagen werden in der kommenden Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am Montag, 9. September, vorgestellt und beraten. "Die Politik muss entscheiden, wie es weiter geht", sagt Grusen.

Die Kulturhalle ist der wichtigste Veranstaltungsort in der Stadt. In dem Gebäude ist auch das örtliche Museum untergebracht. Geöffnet bleiben konnte das Kulturcafé. Weil die Halle nicht zur Verfügung stand, mussten viele Vereine und Institutionen ihre Termine umplanen. Großveranstaltungen finden derzeit hauptsächlich im Sport-und Freizeitpark Klingerhuf statt. Die Aula des Julius-Stursberg-Gymnasiums steht, weil sie nicht als öffentlicher Versammlungsort gilt, nicht als Ersatz zur Verfügung, falls mehr als 200 Menschen zu einer Veranstaltung kommen.

(RP)
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