Musik in Moers Erstes Konzert nach der Corona-Zwangspause

Moers · Es spielte in der Dorfkirche Repelen das Ensemble Amouné mit dem Trompeter Dirk Wittfeld, der in Köln lebenden Sopranistin Judith Hoffmann und dem aus Luxemburg stammenden und heute in Grefrath wirkenden Organisten Christophe Knabe.

 Freute sich auf das Konzert: Trompeter Dirk Wittfeld.

Freute sich auf das Konzert: Trompeter Dirk Wittfeld.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Nachdem der Kulturbetrieb in der Dorfkirche Repelen monatelang ruhen musste, luden die Internationalen Blechbläsertage Moers jetzt zum ersten Konzert nach der coronabedingten Zwangspause. „Wir machen heute einen ersten kleinen Schritt für die Kultur in der Dorfkirche“, erklärte Christa Wittfeld, die als ehrenamtliche Helferin im Hintergrund fest zum Team gehört. Der Neuanfang bot den Besuchern ein ungewohntes Bild: Wo sonst vollbesetzte Stuhlreihen die Regel waren, so dass man frühzeitig kommen musste, um noch einen Sitzplatz in der Kirche zu ergattern, waren jetzt mit viel Abstand nach allen Seiten jeweils zwei Stühle nebeneinander aufgestellt. 60 Plätze, von denen erstaunlicherweise nur gut die Hälfte besetzt waren.

„Wahrscheinlich war das vielen einfach zu umständlich“, mutmaßte Christa Wittfeld. „Die Leute mussten sich schriftlich anmelden und im Voraus bezahlen. Und es hat ja nicht jeder Online-Banking, das ist dann schon aufwendig, wenn man extra zur Bank muss.“ Doch die Künstler, das Ensemble Amouné mit dem Trompeter Dirk Wittfeld, der in Köln lebenden Sopranistin Judith Hoffmann und dem aus Luxemburg stammenden und heute in Grefrath wirkenden Organisten Christophe Knabe, ließen sich ihre gute Laune nicht verderben und begrüßten das Publikum mit einer vom Band angesagten Sicherheitsanweisung für Passagiere an Bord eines Flugzeugs.

Anschnallen musste sich allerdings niemand, und auch die Schwimmwesten wurden im Verlauf des Konzerts nicht wirklich benötigt, dessen Programm in zwei Hälften geteilt war: „Wir beginnen mit einem barocken Teil, um unser letztes Konzert in dieser Kirche vor eineinhalb Jahren ein bisschen in Erinnerung zu rufen. Danach kommt ein romantischer Teil mit Musik aus Film und Musical“, erklärte Dirk Wittfeld, der sich auf das Konzert gefreut hatte. Auch seine beiden Ensemblekollegen hatten der „Premiere“ entgegengefiebert. „Wir sind ja Hochleistungsportler“, bekannte Judith Hoffmann. „Wir müssen immer weitermachen und uns fit halten.“ Diese Freude an der Musik übertrug sich schnell auf die Zuhörer. Von Purcells „Trumpet voluntary“ und Händels „Samson“ bis zu Westside Story und Abba war für jeden etwas dabei.

Verbunden wurden die beiden Programmhälften durch die „Sonata da chiesa“ des niederländischen Komponisten Hendrik Andriessen, in deren Variationen Christophe Knabe sehr effektvoll die unterschiedlichen stilistischen Klangfarben zur Verknüpfung von Barock und Romantik einzusetzen verstand. Die Mischung kam bestens an, wie die Bravorufe und der minutenlange Applaus bewiesen.

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