Moers Bistum macht Druck

Moers · Münster schlägt vor, die St.-Konrad-Kirche in Scherpenberg aufzugeben, genauso wie die Pfarrheime St. Barbara (Meerbeck), St. Marien (Hochstraß) und St. Konrad. Die Großgemeinde muss bis 2012 rund 120.000 Euro sparen.

Das Bistum Münster schlägt der katholischen Großgemeinde St. Martinus drastische Einsparmaßnahmen vor. Damit bis zum Jahr 2012 in der Fusionspfarrei, die aus sechs Gemeinden besteht, 120.000 Euro im Haushalt eingespart werden, müsse man sich von Gebäuden trennen. Das Bistum sagt, es sei am vernünftigsten, die St.-Konrad-Kirche in Scherpenberg zu profanieren, auf gut Deutsch: aufzugeben. Letztendlich müssen die Gremien der Gemeinde vor Ort aber selbst entscheiden, wie sie das Geld einsparen wollen.

"Kirchenschließungen stehen für uns nicht zur Debatte", sagt Heinrich Bösing, Pastor an St. Martinus in Repelen. Er weiß, wie viel Ärger es um die Profanierung und den Abriss der St.-Paulus-Kirche in Kamp-Lintfort gegeben hat. "Die Gemeindemitglieder sind mit ihren Kirchengebäuden emotional verbunden."

Um so wahrscheinlicher ist es, dass Gemeindehäuser aufgegeben, dadurch Unterhaltskosten vermieden oder sogar Verkaufserlöse erzielt werden. Das Bistum schlägt vor, die derzeitigen Pfarrheime St. Barbara (Meerbeck), St. Marien (Hochstraß) und St. Konrad komplett aufzugeben. Das in St. Lucia Baerl soll erhalten bleiben. Für St. Ida in Eick-West schlägt Münster vor, dass jetzige Pfarrheim aufzulösen und dafür Pfarrheimflächen in den großzügigen Kirchenraum zu integrieren.

Das Heim in St. Martinus Repelen muss verkleinert werden. Laut Quadratmeter-Schlüssel des Bistums ist es 150 Quadratmeter zu groß. In Hochstraß bei St. Marien könnte ein neues, großes Pfarrheim für mehrere Gemeinden neu gebaut werden. Vom Zuschnitt der Großgemeinde her würde es sich anbieten, zwei große Kirchzentren zu haben, eines im Norden, eins im Süden. Bösing betont aber noch einmal: Auflösung von (Klein-)Gemeinden könne nicht die Lösung sein.

(RP)
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