Mehr als 150 Tests an einem Tag Bethanien: Zahl der Corona-Tests sprunghaft gestiegen

Niederrhein · Am Montag nahmen die Mitarbeiter bei mehr als 150 Personen Abstriche. Kreis meldet zwei weitere Erkrankungen im Zusammenhang mit Moerser Dönerfabrik.

 Im Labor werden zum Nachweis einer Infektion Abstriche aus dem Nasen-Rachen-Raum auf das Sars-CoV-2-Virus getestet

Im Labor werden zum Nachweis einer Infektion Abstriche aus dem Nasen-Rachen-Raum auf das Sars-CoV-2-Virus getestet

Foto: dpa-tmn/Oliver Berg

Die Zahl der Menschen, die sich am Bethanien-Krankenhaus auf eine Corona-Infektion testen lassen, ist stark angestiegen. „Am Montag hatten wir 150 bis 160 Besucher“, sagte Krankenhaus-Sprecherin Kathrin Stepanow am Dienstag. Sonst lagen die Zahlen bei im Schnitt 40, in der Spitze 60 bis 80 Besuchern. Bis 16.30 Uhr seien am Montag Abstriche vorgenommen worden, obwohl die Teststelle am Bethanien offiziell nur montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr geöffnet ist. Dabei werde es auch bleiben, sagte Stepanow.

Das Krankenhaus führt das gestiegene Interesse an den Tests einerseits auf den Ferienbeginn zurück – in manchen Gebieten müssen Urlauber einen negativen Corona-Test nachweisen. Ein anderer Grund seien die Unsicherheit nach Bekanntwerden zahlreicher Infektionen beim Moerser Dönerfleisch-Produzenten Öztas.

Die Teststelle am Bethanien-Krankehaus in Moers gehörte bislang zu den dezentralen Testzentren des Kreises. Nachdem dieser eine Schließung der Testzentren angekündigt hatte, bemühte sich das Krankenhaus erfolgreich um eine Fortsetzung der Abstrichentnahme in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung. In dieser Form arbeitet die Teststelle seit dem 29. Juni. Getestet werden Personen mit Überweisung vom Hausarzt beziehungsweise solche, die den Vorgaben der Robert-Kochs-Instituts entsprechen (zum Beispiel Personen mit Symptomen oder Kontaktpersonen von Infizierten). Die Auswertung der Proben erfolge in einem Labor in Dortmund. Das Testergebnis liege in der Regel innerhalb von 48 Stunden vor, sagte Kathrin Stepanow.

Wie der Kreis Wesel am Dienstag mitteilte, ist die Reihenuntersuchung der Mitarbeiter in der Moerser Dönerfabrik Öztas abgeschlossen. Alle vorgenommenen Tests seien ausgewertet. Die Zahl der Infektionen im Zusammenhang mit Öztas lag bei 107, zwei mehr als am Montag. Dabei handelte es sich um „sekundäre Infektionen“, also solche bei Kontaktpersonen von Öztas-Mitarbeitern. Damit waren weiterhin 85 Mitarbeiter sowie nunmehr 22 Kontaktpersonen infiziert. Weiterhin stehen Tests von Öztas-Mitarbeitern aus, die sich im Urlaub befinden. Am Montag war deren Zahl mit 17 angegeben worden.

Außer den beiden Infektionen im Zusammenhang mit Öztas hat der Kreis am Dienstag keine neuen gemeldet. Die Gesamtzahl der Infizierten im Kreis ist damit von 784 am Montag auf 786 am Dienstag (30. Juni) gestiegen. Davon waren 608 Personen bereits genesen und 25 verstorben. Die 7-Tage-Inzidenz im Kreis lag bei 23,5.

Die aktuellen Zahlen für die linksrheinischen Kommunen des Kreises: Moers: 238 (122 Personen genesen / vier Personen verstorben), Neukirchen-Vluyn: 42 (38/3), Kamp-Lintfort: 72 (50/7), Alpen: 15 (15/0), Rheinberg: 40 (46/0), Sonsbeck: 16 (13/3), Xanten: 25 (23/2).

Im Kreis Kleve sind am Dienstag keine neuen Corona-Fälle gemeldet worden. Es blieb bei 816 bestätigten Fällen, davon 16 in Rheurdt. Von den 816 infizierten Personen sind 747 Personen genesen, eine Person befand sich im Krankenhaus, 37 Personen sind verstorben.

Wie der Kreis Kleve mitteilte, sind alle an zwei Schlachtbetrieben vorgenommenen Tests negativ. Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück wurden in den Schlachtbetrieben bereits am 19. und 20. Juni 470 Mitarbeiter getestet worden. An zwei weiteren Terminen seien nun 27 damals nicht anwesende Mitarbeitende „nachgetestet“ worden. Auch bei ihnen seien keine Infektionen festgestellt worden.

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